Crash-Opfer Marc Marquez: Lynchen ist keine Option!
Das Schicksal wollte es so: Am Wochenende nach dem Gewinn seiner siebten MotoGP-Krone wurde Spaniens MotoGP-Ikone im Urlaubsparadies auf Lombok in einen Crash verwickelt, der ihn erneut auf den Operationstisch brachte. Ein Unfall, der von Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi verursacht wurde und schwerwiegende Folgen hatte, die, wie später festgestellt wurde, auch aufgrund ungeeigneten Materials in der Auslaufzone zustande gekommen waren.
Knochen und Sehnen waren betroffen, ebenso wie Material in Form von Schrauben – die bei früheren Operationen zur Fixierung von Sehnen verwendet worden waren. Glücklicherweise betraf die neue Verletzung nicht den bereits mehrfach operierten rechten Oberarmknochen. Dennoch prognostizierten die Ärzte Marquez eine lange Genesungszeit. Das Ergebnis ist bekannt – die Saison war gelaufen. «MM93» musste neun Läufe als Zuschauer erleben. Zudem verpasste er den relevanten Dienstagstest nach dem Finale.
Trotz der gravierenden Folgen reagierte Spaniens Motorsport-Ikone vergleichsweise gelassen. Auch knapp zwei Monate nach dem Vorfall mit dem Piloten der VR46-Akagemie gibt sich der Multi-Weltmeister milde, obwohl es auch in der Vergangenheit zu Reibereien auf der Strecke mit Bezzecchi gekommen war.
Marc Marquez: «Ich bin 32 Jahre alt und habe viele Erfahrungen in der Weltmeisterschaft gesammelt, und ich habe gesehen, dass solche Dinge im Rennsport vorkommen. Keiner der 22 Fahrer in der Startaufstellung schafft absichtlich eine gefährliche Situation.
Mit 20 hätte ich das vielleicht anders gesehen, aber mit 32 bin ich der Erfahrenste, der die meisten Rennen in der MotoGP gefahren ist, und das lässt mich die Dinge anders sehen. Es macht keinen Sinn, einen Fahrer zu lynchen, wenn er einen Fehler macht, denn am nächsten Tag macht vielleicht ein anderer denselben Fehler und muss dafür bezahlen.»
Der Ducati-Werksfahrer weiter: «Die Leute müssen auch verstehen, dass wir Fahrer vor den Kameras reifen und wachsen. Aber wer schon über 30 ist, muss seine Worte sehr gut abwägen, weil er genug Erfahrung hat, um das zu tun.»
Der Unfall in Indonesien geschah am 5. Oktober. Es werden vier Monate vergangen sein, bis sich der Weltmeister erstmals wieder auf die weiterentwickelte Ducati GP26 setzt.










