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Chaz Davies (Ducati/1.): «Nur der Sieg zählt»

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies vor Jonathan Rea

Chaz Davies vor Jonathan Rea

Im zweiten Superbike-WM-Lauf im MotorLand Aragón setzte Ducati-Pilot Chaz Davies der Siegesserie von Jonathan Rea ein Ende. Trotzdem betont er: «Wir müssen uns noch in einigen Bereichen verbessern.»

Chaz Davies rang in Aragón Weltmeister Jonathan Rea nieder und sicherte sich einen ersten Sieg in dieser Saison. Für Davies war es der 21. Sieg in der Superbike-WM, nun hat er genau so viele erreicht wie Superstar Max Biaggi.

In der Gesamtwertung eroberte Davies WM-Rang 2 zurück und liegt nun wieder vier Punkte vor Tom Sykes. Auf WM-Leader Rea büßte er bereits 50 Zähler ein. «Es war ziemlich schwierig, auch wegen des starken Winds. Wenn du aus dem Windschatten der Bikes vor dir kamst, dann fühlte es sich an, als würdest du bei 1000 km/h bremsen, so wurde dein Kopf herumgewirbelt. Es war ziemlich schwierig zu überholen, denn du bist im Windschatten mit so viel zusätzlichem Speed an den Gegner herangeschossen. Am Ende lagen aber wieder dieselben Fahrer vorne. Die Yamaha-Jungs hielten aber einige Zeit mit und zeigten ein gutes Rennen. Auch das war interessant.»

Du hattest im ersten Lauf in den letzten Runden nicht genug Vertrauen zum Vorderreifen, war das im zweiten Rennen besser? «Um ehrlich zu sein nicht wirklich. Es hat funktioniert, aber ich konnte am Ende nicht so hart bremsen. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch eine bessere Pace hätte vorlegen können, das Bike es mir aber nicht erlaubt hat. Daran müssen wir noch arbeiten. Mit der letzten Attacke von Jonathan in der Schikane habe ich schon gerechnet, denn ich habe ihn dort schon in den Runden vorher gehört. Mein Fehler in der letzten Runde kam durch einen Windstoß, der mich in Kurve 5 nach außen drängte, ich schaltete nicht zurück und öffnete so die Tür für Johnny. Ich konnte ihn hören und erwartete den Angriff, ich wollte ihn nicht blocken, damit er mich auf der Gegengerade nicht kriegt. Ich ließ es passieren und versuchte, ihn dann innen wieder zu schnappen, denn ich wusste, dass die Beschleunigung auf die Gegengerade bei mir das gesamte Wochenende sehr gut funktionierte.»

Hättest du dich am Samstag besser mit Platz 2 abfinden sollen, statt den Sturz zu riskieren? «Ich will gewinnen, nichts anderes ist wirklich zufriedenstellend für mich. Es ist schwierig, sich mit weniger abzufinden. Wenn ein Gegner so schnell ist und sich so wohlfühlt wie Johnny in den ersten Rennen, dann ist der zweite Platz nicht gut genug. Nur der Sieg zählt. Ich hätte mich am Samstag mit Platz 2 abfinden können, aber das darfst du nur bei Jungs machen, die gerade nicht auf ihrem besten Level sind, aber er und sein Bike sind auf dem Top-Level. Dieser innere Konflikt ist natürlich da, aber ich will immer den Sieg holen. Wir müssen uns aber noch in einigen Bereichen verbessern», mahnt der Ducati-Pilot.

Davies ließ sich im zweiten Lauf mehr Zeit, um sich an die Spitze vorzuarbeiten als Rea. «Als ich sah, dass kein Fahrer wegzieht, hatte ich keine Eile, um an die Spitze zu kommen. Aber zur selben Zeit erlebte ich ein paar Probleme mit dem Bike. Wir mussten am Morgen den Motor wechseln, die frühe Gasannahme aus den Kurven heraus funktionierte nicht perfekt, ich fühlte den Drehmoment erst nicht, dann kam er recht plötzlich. Das machte es schwierig, aber ich fand einen Weg, das zu umfahren. Ich musste dafür aber allein fahren, um meine eignen Linien ziehen und meinen Fahrstil anwenden zu können. Deshalb war es an der Spitze auch einfacher für mich, eine gute Pace vorzulegen.»

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