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Tom Sykes: «Schritt von Moto3 in MotoGP ist riesig»

Von Ivo Schützbach
Für Superbike-Weltmeister Tom Sykes käme die MotoGP-WM nur in Frage, wenn er ein siegfähiges Motorrad hätte. Was er zu den Grand-Prix-Plänen seiner Kollegen sagt.

Für jeden Straßenrennfahrer ist MotoGP das ultimative Ziel. Realistisch betrachtet gibt es aber nur vier Motorräder, mit denen man gewinnen kann: Die zwei Repsol-Honda und die beiden Movistar-Yamaha. Trotzdem ziehen erfolgreiche Superbike-Piloten wie Jonathan Rea, Eugene Laverty, Loris Baz oder Marco Melandri die MotoGP-WM in Betracht, selbst wenn sie dann nicht mehr um Siege, sondern um zehnte Plätze kämpfen.

Weltmeister Tom Sykes kann das nicht nachvollziehen. «Wenn ich eine gute Gelegenheit bekäme, würde ich gerne MotoGP fahren», sagt der Engländer. «Aber nur dabei sein – nein Danke.» SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.

Verstehst du, dass Eugene Laverty und Jonathan Rea unbedingt MotoGP fahren wollen?

Es gibt Fahrer, die wollen in die MotoGP-WM, nur um dabei zu sein. Bei den zwei ist das sicher nicht so. Sie werden schon lange mit dem GP-Paddock in Verbindung gebracht. Als Laverty bei Suzuki unterschrieb, meinte er, dass er auf diesem Weg in MotoGP kommt, aber das klappt nicht. Beide dachten, dass ihr Hersteller ihnen helfen wird sich zu entwickeln. Aber Rennsport ist ein schwieriges Geschäft. Um sich zu verbessern muss man regelmäßig gewinnen, so sehe ich das. Wenn ihnen das mit ihren jetzigen Hersteller nicht gelingt, dann wird es schwierig in MotoGP unterzukommen.

Kannst du nachvollziehen, dass ein Fahrer wie Stefan Bradl seinen Platz bei LCR Honda verliert, weil HRC lieber Moto3-Pilot Jack Miller unterstützt?

Der Schritt von Moto3 in MotoGP ist riesig, das ist eine ganz andere Art des Motorradfahrens.

Es gibt so viele Spanier in MotoGP, Jack kommt aus Australien. Ich kann trotzdem kaum glauben, dass sie diesen Weg einschlagen. Niemand weiß, was hinter verschlossenen Türen vorgeht.

Kannst du dir vorstellen, den Rest deiner Karriere Superbike-WM zu fahren?

Wenn ich nie eine gute MotoGP-Chance erhalte, dann ja. Kein Problem. Superbike-WM und MotoGP sind die Spitze des Rennsports. Mir gefällt es nicht, in welche Richtung sich die Superbike-WM technisch entwickelt. Den Renningenieuren werden zu viele Einschränkungen auferlegt. Das ist für mich kein echtes Racing mehr.

Troy Corser hat mir erklärt, dass du in der Superpole deswegen so schnell bist, weil du immer zwei Prozent in Reserve hast, die du dann abrufst. Wieso nützt du dein ganzes Potenzial nicht jede Runde?

Troy hat Recht. Es gibt Fahrer, die das nicht können. Gut für mich ist, dass mich die Leute jahrelang unterschätzt haben. Sie sagten, dass ich nur für eine schnelle Runde gut bin. Es gibt schnelle Fahrer und konstante. Ich kann puren Speed zeigen, seit wir das Motorrad entwickelt haben, kann ich auch über 25 Runden konstant schnell sein.

In der einen Superpole-Runde geht es nur um Konzentration. Ich habe viel Vertrauen zu meiner Ninja und habe es oft auf den Punkt gebracht.

Es ist auch nett, wenn man nicht jede Runde am Limit fahren muss und noch was in der Tasche hat. Es gibt keinen Grund zu viel zu riskieren.

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