Jonathan Rea nie SBK-Weltmeister – ist Honda schuld?
Max Biaggi (li.) holte viele Erfolge für Aprilia, Jonathan Rea fuhr lange Honda
Seine ganze Karriere bestritt Jonathan Rea auf Honda, seit 2008 startete er für das Ten-Kate-Team, welches sich um den werksunterstützen Auftritt in der Supersport- und Superbike-WM kümmert. Bei den Superbikes eroberte der Nordire 42 Podestplätze, darunter 15 Siege. In der Weltmeisterschaft kam er aber nie über Platz 3 (2014) hinaus, zu unkonstant ist die veraltete Honda CBR1000RR.
Jahrelang fragten sich Fans wie Experten, zu was Rea in der Lage wäre, säße er auf einem besseren Motorrad. Seit 2007 war Honda nie mehr gut genug, um ernsthaft um den WM Titel zu kämpfen.
Dieses Jahr sehen wir es, Jonathan Rea führt die Weltmeisterschaft auf Kawasaki mit 133 Punkten Vorsprung überlegen an. Es gibt nur noch 250 Punkte zu erobern, verletzt sich der 28-Jährige nicht, kann er in Jerez (20. September) oder bereits Anfang August in Sepang erstmals Weltmeister werden.
«Johnny ist jemand, den ich sehr respektiere», sagt Biaggi über Rea. «Ich freue mich, dass er endlich die Chance hat zu zeigen, was für ein guter Fahrer er wirklich ist.»
SPEEDWEEK.com sprach mit dem sechsfachen Champion über die Qualitäten des WM-Leaders.
Max, hätten wir Rea schon früher vorne gesehen, wenn er nicht seine ganze Karriere Honda gefahren wäre?
Er war schon letztes Jahr bereit, um Weltmeister zu werden. Wenn du so lange wie er für einen Hersteller fährst, dann hat das einen Grund. Man muss das Gesamtbild sehen, es geht nicht nur um das Motorrad. Er war schon 2012 schnell, ich erinnere mich noch gut.
War es ein Fehler, dass er so lange bei Honda blieb?
Das kommt darauf an, was du erwartest.
Siege, die Weltmeisterschaft gewinnen.
Fehler ist ein hartes Wort. Du triffst deine Wahl anhand des Gesamtpakets. Vielleicht blieb er bei Honda weil er glaubte, dass er mit ihnen in MotoGP wechseln kann. Wir müssten ihn fragen, warum er sich so entschied.