MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Suzuki: Geht Alex Lowes? De Puniet droht Jobverlust

Von Ivo Schützbach
Die Elektronik macht Suzuki große Sorgen

Die Elektronik macht Suzuki große Sorgen

In der Hersteller-Wertung der Superbike-WM liegt Suzuki auf Platz 5 – vor BMW, MV Agusta und EBR. Nicht so schlecht, mögen einige denken. Doch mit der GSX-R1000 wäre viel mehr möglich.

Auf den ersten vier Plätzen der Hersteller-Wertung sehen wir das wahre Kräfteverhältnis: Kawasaki vor Ducati, Aprilia und Honda. Auf Rang 5 folgt Suzuki, erst dann kommen BMW, MV Agusta und EBR.

EBR ist nach dem vierten Event in Assen aus der Weltmeisterschaft ausgestiegen, weil das Werk in den USA bankrott ist.

MV Agusta hat mit Leon Camier nur einen Fahrer im Feld, BMW mit Ayrton Badovini nur einen Piloten von Klasse. Mit zwei starken Fahrern wäre deutlich mehr möglich.

Suzuki hat mit Alex Lowes und dem ehemaligen MotoGP-Fahrer Randy de Puniet zwei schnelle Piloten unter Vertrag, für die Hersteller-Wertung zählt jeweils das Resultat des besten Fahrers des jeweiligen Fabrikats.

Suzuki hat in diesem Jahr nur ein Highlight vorzuweisen: Der dritte Platz von Alex Lowes in Buriram/Thailand.

Bei den meisten Rennen kämpften die beiden Piloten mehr mit der Technik als mit den Gegnern, vor allem, seit sie mit der neuen Elektronik von Magneti Marelli fahren müssen (seit Aragón im April).

Die Liste der Probleme scheint bei Crescent Suzuki endlos. In Misano haderten die bemitleidenswerten Piloten mit der Elektronik, den Bremsen, der Kupplung und Fahrwerksabstimmung. Nur eine Zielankunft in den Punkten durch Lowes im ersten Rennen (Platz 12), de Puniet steuerte im zweiten Rennen nur einen 17. Rang bei – im zweiten Rennen gaben beide Suzuki-Piloten vorzeitig auf.

«Ich arbeite so hart wie möglich, um das Motorrad besser zu machen», versicherte Lowes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir haben viele Probleme, nicht nur elektronische, teilweise auch mechanische. Wenn sich das Motorrad in jeder Runde anders verhält, dann kannst du keine guten Rennen fahren. So ist es schwierig Vertrauen aufzubauen. Über eine Runde stehen wir ganz gut da, wir müssen aber über 20 Runden schnell sein. Andere Teams haben ein Testteam, Aprilia hat Max Biaggi auf dem Motorrad – wir haben nichts. Wir testen während der Rennwochenenden.»

Lowes hat seine Fühler längst Richtung andere Teams ausgestreckt, der Engländer wünscht sich endlich ein Motorrad, mit dem er sein Können unter Beweis stellen kann.

Ob die Karriere von de Puniet eine Fortsetzung findet, ist ungewiss. Der 34-Jährige steht bei Suzuki Japan unter Vertrag, seine Darbietungen in seiner ersten Superbike-Saison reichen von lustlos bis blamabel. Der fünffache 250er-GP-Sieger hat in 16 WM-Läufen mickrige 22 WM-Punkte eingefahren – Teamkollege Lowes beinahe viermal so viele!

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