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Ducati überzeugt: Panigale 1299 wird nicht erlaubt

Von Ivo Schützbach
In der Superbike-WM 2016 können sich bislang nur Ducati und Honda gegen Seriensieger Kawasaki behaupten. Ducati-Manager Ernesto Marinelli erklärt, weshalb er aus politischen Gründen Diskussionen aus dem Weg geht.

Vergangenes Jahr wurde Chaz Davies auf Ducati hinter Jonathan Rea (Kawasaki) Vizeweltmeister und gewann mit der 1199 Panigale fünf Rennen. In den vier Läufen der bisherigen Saison hat Ducati mit den Werksfahrern Davies (2) und Davide Giugliano (1) erst drei Podestplätze vorzuweisen. WM-Leader Rea ist mit 95 von 100 Punkten bereits weit enteilt.

SPEEDWEEK.com sprach mit Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli, wie der Rückstand wettgemacht werden kann.

Seit dem Saisonauftakt in Australien ist euch bewusst, dass die 1199 Panigale mehr Topspeed braucht. Wie wollt ihr das bewerkstelligen?

Die Suche nach Höchstleistung hört nie auf. Wir haben für diese Saison einen Schritt nach vorne gemacht, unglücklicherweise haben unsere Mitbewerber einen größeren Schritt gemacht. Kawasaki hat ein neues Motorrad homologiert.

Wir haben aber noch einige Entwicklungen in der Pipeline, die wir für die ersten beiden Überseerennen nicht bringen konnten. Das werden wir bald nachholen, das sollte uns helfen.

Die Spitzenleistung der Vierzylinder zu erreichen, wird mit den aktuellen technischen Vorschriften schwierig. Aber ich glaube, dass wir den Rückstand reduzieren können.

Wie viele km/h Topspeed habt ihr auf der langen Geraden in Buriram verloren?

Zwischen 3 und 7 km/h, je nach Situation.

Das ist nicht viel und auch der Vergleich zum Schnellsten. Das heißt, mit dem durchschnittlichen Vierzylinder seid ihr auf Augenhöhe?

Richtig, wir sind in keiner schlechten Lage. Unser 1200-ccm-Twin ist der bei weitem stärkste Zweizylinder, den du finden kannst.

Es gibt ja auch die 1299. Habt ihr noch keinen Antrag gestellt, mit 1300 ccm fahren zu dürfen? Du sagst ja immer, dass das mathematische Verhältnis zwischen Zwei- und Vierzylindern 1,4 beträgt.

Mit diesem politischen Problem schlage ich mich seit zehn Jahren herum. Und nein, wir haben nicht gefragt – wir denken nicht einmal daran.

Bis heute gibt es die Regel mit dem Luftmengenbegrenzer. Wenn wir aus irgendwelchen Gründen sehr gute Leistungen zeigen, wird unser Lufteinlass beschnitten. Weil wir der einzige Hersteller mit einem Twin sind, betrifft uns das als Einzige.

Ich verstehe die politischen Hintergründe. Als Hersteller willst du jedes Rennen gewinnen. Als Promoter musst du darauf achten, dass die Meisterschaft interessant bleibt.

Ich halte eine Balance zwischen den Herstellern für okay, sie muss aber jeden betreffen.

Also eine Regel wie in der IDM, wo der Sieger Gewicht draufpacken muss?

So einer Regel kann man zustimmen oder nicht. Als Hersteller will ich überlegene Technologie demonstrieren. Ich glaube, dass eine solche Regel einen nicht daran hindern wird, dies zu tun. Sie sorgt nur dafür, dass der Vorsprung geringer wird.

Die Panigale ist das mit Abstand leichteste Serienmotorrad in seinem Marktsegment, wir können diesen Vorteil aber nicht ausspielen, weil das Reglement das gleiche Mindestgewicht für alle vorschreibt. Wir müssen aktuell drei Kilogramm Ballast zulande.

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