Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Vor Nico Rosberg: Neue Saison ohne den Weltmeister

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Nico Rosberg wird seinen Formel-1-Titel nicht verteidigen. Wie viele Male ist das in der WM-Historie schon vorgekommen?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lena-Mara Haller aus München wissen: «Nico Rosberg wird also seinen Formel-1-Titel nicht verteidigen und ist zurückgetreten. Ich möchte gerne wissen: Wie viele Male hat es so eine Situation in der WM-Historie schon gegeben?»

In dieser Form nur ganz selten. In 67 Jahren Formel 1 nur vier Mal, um genau zu sein.

Der Engländer Mike Hawthorn wurde 1958 zum ersten britischen Formel-1-Champion. Nachdem er seinen Titel in Marokko sichergestellt hatte, hörte er auf. Die Gründe: Das Rennfeuer war mit dem Tod seines Freundes Peter Collins so gut wie erloschen. Und Mike litt an einer schweren Nierenkrankheit, alt wäre Hawthorn nicht geworden. Er kam im Januar 1959 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Jochen Rindt ist bis heute der einzige Weltmeister, dem der Titel posthum verliehen wurde. Der Österreicher kam im Training zum Grossen Preis von Italien 1970 in Monza ums Leben, bis zum Schluss der Saison wurde er nicht mehr eingeholt. Jacky Ickx, damals für Ferrari am Start: «Ich bin bis heute dankbar, dass ich beim Rennen in den USA nur Vierter wurde. Damit war es mathematisch unmöglich, Jochen noch einzuholen.» Rindt selber wäre weitergefahren: Er wollte vom Titel so viel profitieren als möglich, sich dann aber ins Rennmanagement zurückziehen, mit seinem Freund Bernie Ecclestone.

Jackie Stewart wollte in den USA 1973 seinen letzten Grand Prix bestreiten, es wäre sein 100. WM-Lauf gewesen, er stand seit Monza zum dritten Mal als Weltmeister fest. Von seinem Rücktritt wusste nur eine Handvoll Menschen. Als sein Freund und Tyrrell-Nummer-1-Nachfolger François Cevert im Training zum Watkins-Glen-GP ums Leben kam, trat Stewart sofort zurück.

Wie Rosberg hingegen hat es Alain Prost getan: Nach seinem vierten Titel, 1993 im Williams-Renault, war Schluss mit Rennsport.

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