Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Valtteri Bottas (Mercedes/2.): Virtueller WM-Leader

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas (links) gegen Sebastian Vettel und Kevin Magnussen

Valtteri Bottas (links) gegen Sebastian Vettel und Kevin Magnussen

​Valtteri Bottas ist zum dritten Mal in dieser Saison Zweiter geworden (nach Bahrain und China). Nach dem Spanien-GP meinte der Finne: «Meine beste Chance auf den Sieg habe am Samstag verloren.»

In einem Parallel-Universum ist Valtteri Bottas WM-Leader: Den Grossen Preis von Aserbaidschan hätte der Finne gewinnen müssen, wenn er sich nicht drei Runden vor Schluss einen Platten eingehandelt hätte. Sonst würde seine Serie seit Bahrain lauten – Zweiter, Zweiter, Sieger, Zweiter. Aber mit Hätte, Wenn und Aber wird niemand Formel-1-Weltmeister, und so ist Bottas in Baku eben nur als 14. gewertet worden und liegt jetzt auf dem dritten WM-Rang. Hamilton liegt mit 95 Punkten vorne, dann folgt Ferrari-Star Sebastian Vettel mit 78, dann Bottas mit 58.

Die beste Chance auf den Sieg in Spanien ging gemäss Bottas «schon am Samstag verloren. Mir fehlten vier Hundertstel auf die Pole. Wäre ich vom besten Startplatz losgebraust, hätte sich alles ganz anders entwickelt.» Da sind also wieder Wäre und Hätte, fehlt nur noch das Aber – aber Bottas konnte von Glück reden, überhaupt Zweiter geworden zu sein!

Valtteri: «Sebastian hatte einen sehr guten Start und konnte an mir vorbeigehen. Auch wenn wir heute den besten Wagen hatten, gab es keine Möglichkeit für mich, ihn ernsthaft zu gefährden. Danach haben wir mit einer aggressiven Strategie versucht, wieder einen Rang gutzumachen. Wir hatten ein wenig Glück, dass Ferrari in der zweiten Safety-Car-Phase patzte. Wir verzichteten zu diesem Zeitpunkt auf einen Stopp, weil es auf der Barcelona-Bahn ganz wichtig ist, die Nase vorn zu haben. Gegen Ende des Rennens liessen die Reifen stark nach. Ich war froh, die karierte Flagge zu sehen. Vor dem Rennen hätte ich nicht daran geglaubt, dass eine Einstopptaktik klappt. Aber die Pirelli verhielten sich im Rennen viel besser als erwartet.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Das sah so einfach aus, aber das Risiko mit Valtteri war beträchtlich. Er hatte sich eine Bremsplatte eingehandelt, und die erzeugte schlimme Vibrationen.»

«Wir wussten auch, dass der linke Vorderreifen von Vettel ziemlich schlecht aussieht. Wir hatten Angst, dass bei uns der Reifen in Fetzen gehen könnte. In solch einem Fall ist dein Rennen schnell vorbei. Heute hatten wir einen guten Tag, aber wir bleiben hübsch auf dem Teppich. Nach dem Testwinter haben alle erwartet, dass wir in Australien alles in Grund und Boden fahren würden, aber das ist nicht passiert. In Monaco kann schon wieder alles ganz anders aussehen. Ich habe nicht vergessen, wie wir dort in den letzten Jahren gelitten haben.»

Valtteri Bottas: «Als Team haben wir perfekt gearbeitet. Es wurmt dich als Racer immer, wenn du Zweiter wirst, aber wenn ich hinter Lewis ins Ziel komme, freut sich ein Teil von mir auch fürs Team, weil wir einen feinen Doppelsieg herausgefahren haben.»

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