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Sebastian Vettel: Wieso Ferrari in Frankreich hinkt

Von Mathias Brunner
Ferrari fährt in Frankreich hinterher

Ferrari fährt in Frankreich hinterher

​Das haben wir am Freitag schon ein paar Mal erlebt: Ferrari liegt im freien Training hinten. Aber der Warnschuss von Mercedes sitzt: Mit einer Überlegenheit von Ferrari wie in Kanada ist nicht zu rechnen.

Manchmal kann es nicht schaden, Druck einfach von sich wegzuschieben. Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas hatte vor den ersten Trainings auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet verkündet: «Ferrari ist für mich Favorit. Schaut euch doch deren Speed in der Kanada-Quali und danach im Rennen an.»

Das mag ja stimmen. Aber wir schauen uns lieber den Speed der Autos in Le Castellet an, das scheint uns für den Ausgang des Grossen Preises von Frankreich wesentlicher. Und wir stellen fest: Mercedes, nun ebenfalls mit einer Ausbaustufe des 1,6-Liter-V6-Turbomotors, ist bislang Herr im Hause Paul Ricard: Zwei Bestzeiten von Lewis Hamilton, der schnellste Ferrari jeweils auf Rang 4, und das war jeweils Kimi Räikkönen, nicht Sebastian Vettel.

Allerdings: Wir haben es 2018 schon ein paar Mal erlebt bei Ferrari, dass die Italiener am Freitag leicht neben den Schuhen standen, zur Quali und im Rennen aber waren sie bei der Musik.

Sebastian Vettel sagt über den südfranzösischen Kurs: «Die Strecke ist jetzt nicht so der Hit. Aber es hat ein paar Ecken drin, die technisch sehr anspruchsvoll sind. Das Timing muss stimmen. Besonders in der Passage der Kurven 3, 4 und 5 ist es nicht leicht, die richtige Linie zu finden, in 11 und 12 hast du verschiedene Möglichkeiten. Der Freitag war nicht so gut, mir fehlte ein wenig der Rhythmus. Der kam erst mit mehr Runden am Stück in den Dauerläufen. Die Reifen fühlen sich recht gut an. Im Renntrimm habe ich keine Sorgen. Auf eine Runde müssen wir schneller werden. Wir müssen besser verstehen, was Fahrzeug und Fahrer brauchen, um schnell zu sein. Aber das macht mir jetzt keine schlaflose Nacht.»

Zu Mercedes meint Seb: «Die wirken sehr stark, aber es ist vielleicht noch etwas zu früh, von einem Wechsel beim Kräfteverhältnis zu sprechen. Aus dem Freitag lässt sich wenig herauslesen. Ich weiss, dass wir mehr können. Aber da muss auch von mir mehr kommen. Das Schloss ist da, aber ich selber habe den richtigen Schlüssel noch nicht gefunden.»

Zur möglichen Pole-Position sagt Vettel: «Wir haben uns oft von Freitag auf Samstag ordentlich steigern können. Diesen Trend können wir fortsetzen.»

Was war mit dem Wind? Vettel: «Am Anfang war der etwas störend, aber er hat sich im Laufe der Zeit gelegt, zum Schluss war das kein Thema mehr.»

Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke: «Das war bislang doch nur ein Lüftchen. Der Mistral kann hier ordentlich pfeifen. Ich bin gespannt, was die Fahrer sagen, wenn dieser Wind mal richtig bläst.»

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