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Film-Tipp: Adolf Rosenberger, der Mann hinter Porsche

Von Mathias Brunner
​Fans von Rennhistorie und Porsche aufgepasst: Am Montag, 24. Juni, sendet die ARD um 23.30 Uhr einen neuen Film von Eberhard Reuss – Adolf Rosenberger, der Mann hinter Porsche.

Das dürfen sich Renn-Fans und Porsche-Freunde nicht entgehen lassen: Die ARD zeigt am Montag, 24. Juni, um 23.30 Uhr den Film «Der Mann hinter Porsche – Adolf Rosenberger». SWR-Filmautor Eberhard Reuss verwöhnt uns immer wieder mit tollen Arbeiten. Unvergessen «Überleben am Limit – eine andere Geschichte der Formel 1» vom Januar 2016, im gleichen Jahr zeigte der SWR zum 70. Geburtstag ein Porträt von Jochen Mass. Die Fans waren berührt von «Jochen Rindts letztem Sommer», und sie staunten darüber, was Reuss alles zu Tage gebracht hatte mit «Hitlers Rennschlachten».

Zum neuen Film: Adolf Rosenberger spielt eine herausragende Rolle in der Geschichte der heutigen Weltmarke Porsche. Doch als deutscher Jude wurde seine Lebensleistung für das Unternehmen lange Zeit verdrängt, vergessen und ignoriert. Adolf Rosenberger ist 1967 im Exil in Los Angeles verstorben. 50 Jahre später hat SWR-Filmautor Eberhard Reuss erstmals den Nachlass von Adolf Rosenberger auswerten können und erzählt auf dieser Grundlage eine bemerkenswerte deutsch-jüdische Familiengeschichte – dank Sandra Esslinger, die erstmals den Nachlass ihres 1967 in Los Angeles verstorbenen Großonkels Adolf Rosenberger zugänglich macht. Rosenberger ist Mitbegründer und Miteigentümer der Porsche GmbH, wurde von den Nationalsozialisten als Jude verfolgt und musste das Unternehmen verlassen. Adolf Rosenberger konnte in die USA emigrieren und änderte seinen Namen in Alan Robert. Sein nach 1945 erhoffter Wiedereinstieg in das Unternehmen Porsche scheiterte. Eine angemessene Würdigung von Adolf Rosenberger ist bisher ausgeblieben. Das Erste zeigt «Der Mann hinter Porsche – Adolf Rosenberger» am Montag, 24. Juni 2019, um 23.30 Uhr in der Reihe «Geschichte im Ersten».

Im Jahre 1900 ist Adolf Rosenberger in Pforzheim zur Welt gekommen, als Sohn einer assimilierten jüdischen Familie. Ein Patriot, der mit 17 Jahren freiwillig in den Ersten Weltkrieg zieht – als Kampfflieger. Rosenberger ist Techniker, Geschäftsmann, Kinobesitzer und nicht zuletzt Werksrennfahrer bei Mercedes-Benz. 1930/31 gründet er mit Ferdinand Porsche und dessen Schwiegersohn Anton Piëch die Porsche GmbH in Stuttgart, die Keimzelle der legendären Sportwagenschmiede.
Als Geschäftsführer zieht Rosenberger Aufträge aus der Automobilindustrie an Land, ist massgeblich an der Konstruktion des später so erfolgreichen Grand-Prix-Rennwagens der Auto Union beteiligt und hält als Mitgründer und Miteigentümer 10% der Firmenanteile. Bis 1933 die Nazis an die Macht kommen und der Jude Adolf Rosenberger zum Problem wird, weil Porsche mit dem NS-Staat grosse Geschäfte macht.

1935 muss Rosenberger seine Firmenanteile zu einem Spottpreis abtreten und wird in das Konzentrationslager Kislau verschleppt. Es gelingt ihm zu emigrieren und in den USA startet er unter dem Namen Alan Robert noch einmal ein neues Leben. Er spielt in einem Hollywood-Film einen Nazi-Kampfschützen, trifft sich in der Villa von Thomas Mann mit anderen Exilanten und wird Eigentümer einer Firma, die erfolgreich Serienautomobile veredelt. Doch die Sehnsucht nach seiner verlorenen Heimat bleibt.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs möchte Adolf Rosenberger wieder mit Porsche zusammenarbeiten. Doch weder ein Prozess gegen Porsche und Piëch noch die vermeintliche Aussöhnung mit Porsche-Sohn Ferry bringen Rosenberger zurück in das einst von ihm mitgegründete Unternehmen. Nach dem Tod von Adolf Rosenberger im Jahr 1967 wird seine Rolle für die Porsche-Firmengeschichte verzerrt, kleingeredet und bisweilen sogar getilgt.

Die Geschichte von Porsche ist schon so oft erzählt worden, die Geschichte von Adolf Rosenberger noch nie. Weshalb die Nachkommen von Adolf Rosenberger erstmals dessen kompletten Nachlass für diesen Film zur Verfügung gestellt haben. Adolf Rosenberger alias Alan Robert stirbt 1967 in Los Angeles. Doch der Fall Porsche bleibt eine offene Wunde bei Sandra Esslinger und den anderen Familienangehörigen von Adolf Rosenberger.

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