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Robert Kubica: «Ich hätte Nachtanken nie verboten»

Von Mathias Brunner
Robert Kubica mit seinem BMW-Sauber 2007

Robert Kubica mit seinem BMW-Sauber 2007

​In der Formel 1 liegt der Vorschlag auf dem Tisch, Tankstopps zurückzubringen. Die wurden Ende 2009 abgeschafft. Ein Fehler? GP-Sieger Robert Kubica findet: «Ich hätte das Nachtanken nie verboten.»

Am Thema Tankstopps in der Formel 1 scheiden sich die Geister. Viele Fans lieben das Spektakel, andere geben zu bedenken, dass wir in der Tankstopp-Ära einige der fadesten Rennen der GP-Historie gesehen haben. Die Fahrer sind grundsätzlich für Tankstopps, weil sie wissen – auf einen Schlag wären die heute viel zu schweren Autos um ein gehöriges Stück leichter.

GP-Sieger Robert Kubica findet: «Als Rennfahrer hätte ich das Nachtanken nie verboten. Mir ist klar, dass es verschiedene Sichtweisen gibt. Aber aus Sicht des Piloten sehe ich nur Positives. Weniger Gewicht bedeutet automatisch weniger Belastung der Reifen.»

«Heute werden die Rennen durch das Reifenmanagement bestimmt. Ihr Verschleiss gibt vor, wann du an die Box fahren musst. Das erzeugt ähnliche Strategien. Hätten wir jedoch unterschiedliche Spritmengen, dann würde das facettenreichere Strategien begünstigen.»

Eine Formel-1-Fanumfrage von 2017 hat gezeigt: Viele GP-Liebhaber wünschen sich eine Rückkehr der Tankstopps. Weltweit nahmen damals fast 150.000 GP-Liebhaber an der Online-Umfrage teil, und die Mehrheit davon sprach sich für die Rückkehr des Nachtankens aus.

Tankstopps wurden nach der Saison 2009 aus Sicherheits- und Kostengründen abgeschafft. Wenn die GP-Stars während des Rennens zum Tanken abbiegen, müssen mindestens drei Leute mehr in der Box stehen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum man in den folgenden Jahren alle Überlegungen, das Nachtanken während des Rennens wieder zu erlauben, wieder verwarf.

Auch zeigte eine Analyse der Daten ab 1980, dass in jener Phase, in der die Tankstopps in der Königsklasse erlaubt waren – also zwischen 1994 und 2009 – am wenigsten auf der Strecke überholt wurde. «Wir müssten uns eine Aufhebung des Tankverbots sehr genau überlegen», erklärt Mercedes-Technikchef James Allison.

«Die Strategien werden vorhersehbarer und weniger überraschend als aktuell ausfallen, denn sobald du eine gewisse Spritmenge getankt hast, bist du an eine gewisse Strategie gebunden. Du musst ein bis drei Runden bevor der Tank leer ist wieder an die Box abbiegen – und jeder weiss, wann das etwa sein wird. Damit würden die überraschenden Undercut- oder Overcut-Strategien, mit denen man einen Vordermann mit einem perfekt getimten Boxenstopp hinter sich lassen kann, nicht mehr möglich sein.»

Red Bull Racing-Chefingenieur Paul Monaghan stimmt Allison zu: «Ich vermute, die Strategien der Teams würden sehr ähnlich ausfallen, denn alle würden die schnellste Variante wählen, um das Rennen zu absolvieren.»

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