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Valtteri Bottas: Vettel-Trümmer kostete Imola-Sieg

Von Mathias Brunner
Ein Mercedes-Mechaniker hat die Endplatte des Ferrari entfernt

Ein Mercedes-Mechaniker hat die Endplatte des Ferrari entfernt

​Valtteri Bottas fuhr in Runde 2 des Imola-GP über Trümmer, eine Flügelendplatte vom Ferrari Sebastian Vettels blieb sogar am Mercedes stecken – das kostete acht Zehntelsekunden pro Runde und den Sieg.

Alles schien für Valtteri Bottas zu laufen: Der Finne ging beim Grossen Preis der Emilia Romagna von Pole-Position souverän in Führung. Der neunfache GP-Sieger erzählt: «Ich kam in der zweiten Runde zu Kurve 7, und ich sah vor mir Trümmer auf der Bahn liegen. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass ich mit den Reifen drüberbrettere und mir so einen Reifenschaden einfange, also zielte ich mit der Fahrzeugnase darauf. Leider wurde dabei der Boden beschädigt, und einige Trümmer haben sich am Wagen verhakt, wie sich später herausstellte. Das hatte grosse Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmt.»

Am Mercedes blieb eine Flügelendplatte vom Ferrari Sebastian Vettels hängen, zudem wurde der Unterboden zerschlagen. Die Mercedes-Ingenieure trauten ihren Augen nicht, als die Daten besagten – der Mercedes baut auf einmal 50 Abtriebspunkte weniger auf. In Imola entspricht das ungefähr acht Zehntelsekunden Zeitverlust pro Runde.

Der leitende Mercedes-Ingenieure Andrew Shovlin: «Wir konnten erkennen, dass am Wagen von Valtteri viel Abtrieb verloren gegangen war. Zunächst trauten wir den Sensorenwerten nicht. Denn wir hatten den Eindruck, dass Bottas ohne gross anzugreifen gute Rundenzeiten fährt. In Wahrheit war der Nachteil für Valtteri gewaltig.»

Die Mercedes-Techniker erkannten zunächst auch nicht, dass die Endplatte vom Ferrari hängengeblieben war. Denn das Teil sass mit der roten Seite gegen den Wagenkörper des Mercedes fest und mit der schwarzen Seite gegen aussen, so war er fast unsichtbar.

Shovlin weiter: «Wir konnten uns einfach nicht erklären, was zu diesem Abtriebsverlust führte. Als wir das Teil später herauszogen, fanden wir es selber unglaublich, dass wir so etwas übersehen konnten.»

«Das war einfach Pech für Valtteri. Aber er hatte richtig gehandelt, das Teil so zu überfahren. Denn hätte er es links oder rechts mit einem Reifen erwischt, so hätte das sofort zu einem Reifendefekt geführt.»

Emilia Romagna-GP, Imola

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
   George Russell (GB), Williams, Crash
   Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
   Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
   Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
   Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck

WM-Stand nach 13 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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