Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying-Thriller Singapur: Lewis Hamilton auf Pole

Von Vanessa Georgoulas
Triumph im Qualifying von Singapur: Lewis Hamilton war sieben Tausendstelsekunden schneller als Nico Rosberg

Triumph im Qualifying von Singapur: Lewis Hamilton war sieben Tausendstelsekunden schneller als Nico Rosberg

Mercedes-Star Lewis Hamilton darf den 14. Formel-1-WM-Lauf vom ersten Startplatz neben seinem Teamkollegen Nico Rosberg in Angriff nehmen. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel darf von der vierten Position losfahren.

Schon während des dritten freien Trainings zum Singapur-GP hatte der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sport-TV-Experte Marc Surer das Dilemma der Formel-1-Stars im Qualifying von Singapur umschrieben: «Einerseits sollte man so schnell wie möglich eine gezeitete Runde drehen, denn auf einem Strassenkurs wie diesem kann es schnell zu gelben oder roten Flaggen kommen. Wer dann ohne Zeit dasteht, fällt raus. Andererseits wird die Strecke mit jeder Runde schneller. Deshalb macht es auch Sinn, möglichst lange mit der eigenen Schnellen Runde zu warten.»

Die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton entschieden sich, gleich zu Beginn des ersten Qualifying-Segments auf die Strecke zu gehen. Auch Toro Rosso-Abschiedskandidat Jean-Eric Vergne, Williams-Pilot Felipe Massa, Force India-Rückkehrer Nico Hülkenberg, dessen Teamkollege Sergio Pérez und Toro Rosso-Rookie Daniil Kvyat verloren keine Zeit und gesellten sich zu den Spitzenreitern der WM-Tabelle.

Schrecksekunde für Nico Rosberg

Nach nur vier Minuten sorgte Rosberg mit einem Verbremser für die erste Aufregung des Qualifyings. Der Mercedes-Fahrer musste in der achten Kurve den Notausgang nehmen, weil er mit neuen Bremsen ins Abschlusstraining gestartet war. Der frühere Formel-1-Pilot und heutige Sky Sport GB-Experte Martin Brundle weiss: «Es ist furchtbar, mit neuen Bremsen in ein Qualifying zu gehen. Nico hat sich hier selber ausgebremst. Es kann vorkommen, dass die Bremsen sich unterschiedlich aufwärmen, es kann auch zu Vibrationen kommen. Das Auto fühlt sich immer gewöhnungsbedürftig an, wenn du neues Material an Bord hast, ganz abgesehen von der mentalen Ebene. Das war sicher kein idealer Start ins Abschlusstraining für Nico.»

Der WM-Leader schaffte es denn in den ersten 18 Minuten nicht auf die Spitzenposition. Dort wechselten sich Kvyat, Pérez, Williams-Pilot Valtteri Bottas, Ferrari-Star Fernando Alonso, Rosbergs Teamkollege Hamilton, Red Bull Racing-Talent Daniel Ricciardo, Hülkenberg und Räikkönen ab. Der Finne verteidigte mit seiner Rundenzeit von 1:46,685 min den ersten Platz auf der Zeitentabelle und sicherte sich damit die erste Qualifying-Zwischenbestzeit der Saison. Hinter dem Iceman reihten sich Alonso, Hamilton, McLaren-Star Jenson Button, Bottas, Rosberg, Hülkenberg, Vergne, Vettel und Ricciardo auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.

Während mit Rosberg, Hülkenberg und Vettel gleich drei Deutsche zu den schnellsten Zehn gehörten, musste sich deren Landsmann Adrian Sutil mit dem undankbaren 17. Platz begnügen. Damit war der Sauber-Pilot der Schnellste in der Gruppe der Ausgeschiedenen. Auch Lotus-Pilot Pastor Maldonado (Platz 18), das Marussia-Duo Jules Bianchi (Platz 19) und Max Chilton (Platz 21), sowie die beiden Caterham-Piloten Kamui Kobayashi (Platz 20) und Marcus Ericsson (Platz 22) durften unter die Dusche. Ferrari-Junior Bianchi beeindruckte erneut mit seiner Rundenzeit, die über eine Sekunde schneller Ausfiel als jene seiner direkten Konkurrenten.

Klatsche für Jenson Button

Auch im zweiten Qualifying-Segment gaben die roten zu Beginn das Tempo vor: Erst setzte sich Räikkönen an die Spitze, nur um kurz darauf von seinem Teamkollegen Alonso verdrängt zu werden. Der Weltmeister von 2005 und 2006 unterbot die Zeit des coolen Finnen um nur drei Hundertstelsekunden.

Ähnlich knapp fiel der Vorsprung von Hamilton aus, der sich kurz darauf an die Spitze setzte. Der Silberpfeil-Pilot war nur vier Hundertstel schneller als Alonso. Hinter Räikkönen belegten Ricciardo, Rosberg, Vettel, McLaren-Rookie Kevin Magnussen, Vergne, Button und Hülkenberg die restlichen Top-Ten-Plätze. Kurz darauf setzte sich Kvyat, der sich zum Ende des ersten Qualifying-Abschnitts noch einen Plattfuss eingehandelt hatte, auf Platz 8.

In den letzten Minuten des zweiten Qualifying-Abschnitts wurde es noch einmal spannend, weil Rosberg im Gegensatz zu Hamilton, Alonso, Räikkönen und Ricciardo noch einmal auf Zeitenjagd ging. Der Blondschopf setzte sich mit fast fünf Zehnteln Vorsprung mit 1:45,825 min vor seinen Teamkollegen auf den ersten Platz. Hinter Hamilton reihten sich Alonso, Räikkönen, Massa, Ricciardo, Vettel, Bottas, Magnussen und Kvyat auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.

Eine teaminterne Niederlage musste Button hinnehmen. Der Weltmeister von 2009 verpasste den Einzug ins letzte Stechen um die vordersten Startplätze als Elfter nur knapp. Auch für Vergne, Hülkenberg, Gutiérrez, Pérez und Grosjean war das Qualifying vorzeitig vorbei.

Knappe Entscheidung im Kampf um die Pole-Position

Im Stechen um die Top-Ten-Startplätze rückten Rosberg, Vettel, Magnussen und Kvyat erst auf gebrauchten Reifen der weicheren Mischung aus. Das spiegelte sich auch in der Zeitenliste wieder. Vor dem letzten Versuch belegten Rosberg, Vettel, Kvyat und Magnussen die Plätze 7 bis 10. Doch den Stars der Königsklasse blieben noch vier Minuten, um sich auf frischen Reifen zu verbessern.

Kein Glück hatte Räikkönen, der plötzlich ohne Leistung unterwegs war und seinen Dienstwagen in der Box abstellen musste. Der Iceman fiel dadurch auf Platz 6 zurück. Die Pole-Position sicherte sich Lewis Hamilton mit einem hauchdünnen Vorsprung von sieben Tausendstelsekunden auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg. Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel reihten sich hinter den Silberpfeilen ein. Alonso, Massa, Räikkönen, Bottas, Magnussen und Kvyat komplettierten die Top-Ten.

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