Bernie Ecclestone: Pirelli-Vertrag 2017 schon klar?
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera, Pirelli-Rennchef Paul Hembery, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone
Die Anzeichen verdichten sich, wonach der bisherige Reifenlieferant der Formel 1 auch der künftige sein wird: Pirelli. Nachdem die Mailänder gestern ihre Erkenntnisse veröffentlicht haben, was die Reifenschäden an den Rennern von Nico Rosberg und Sebastian Vettel in Belgien angeht, meldete sich «Formula One Management» (FOM) zu Wort. Was selten genug passiert. Da stand zu lesen, Pirelli sei «ein erstklassiger Partner der Formel 1 seit fünf Jahren, in welchen wir alles Vertrauen in Sachen Sicherheit und Qualität haben. Die Formel 1 ermutigt Pirelli, auch künftig Reifen mit beschränkter Lebensdauer zu bauen, weil dies der Herausforderung und der Spannung des Sports zuträglich ist.»
Am Freitag von Monza hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone einige Fahrer und Teamchefs mit dem Top-Management von Pirelli an den gleichen Tisch gesetzt. Der 84jährige Engländer will Wogen glätten. Ecclestone fand die öffentliche Kritik von Sebastian Vettel an Pirelli nicht gut.
Am Tisch sassen die GP-Stars Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Fernando Alonso und Sebastian Vettel, dazu Toto Wolff und Niki Lauda von Mercedes, Christian Horner von Red Bull Racing und Maurizio Arrivabene von Ferrari.
Ecclestone sagt nachher: «Wenn solche Zwischenfälle passieren, dann muss diskutiert werden. Aber wenn du mir etwas verkaufst, das nicht funktioniert, dann beschwere ich mich bei dir und nicht in der Öffentlichkeit.»
«Ich will, dass die Jungs nachdenken, und wenn es Schwierigkeiten gibt, dann sollen sie mit jenen Fachleuten sprechen, welche für die Probleme verantwortlich sind. Das ist alles, und sie verstehen das. Wenn du Sebastian bist, auf dem Weg zum dritten Platz in Belgien, das Podest vor Augen, und dann geht etwas schief, dann federst du auch nicht aus dem Wagen und bist begeistert. Jeder würde verärgert reagieren.»
Auf die Frage, ob das alles Anzeichen dafür seien, dass Pirelli den Zuschlag für einen weiteren Vertrag als Formel-1-Lieferant erhalte, sagt Ecclestone: «Gewiss, wir lassen sie nicht gehen. Sie machen gute Arbeit. Ich habe ihnen schon vor langer Zeit gesagt, ich wolle keinen Reifen, der das ganze Rennen lang hält. Sie haben genau getan, was von ihnen erwartet wurde. Dabei könnten sie leicht einen Reifen bauen, den wir im Januar an die Autos schnallen und im Dezember wieder herunternehmen.»
Gemäss Ausschreibung des Autoverbands FIA soll Mitte September verkündet werden, wer von 2017 bis 2019 den neuen Dreijahresvertrag für die Formel 1 bekommt.
Mitbewerber von Pirelli ist Michelin.