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Mercedes übt für 2016, fährt in einer eigenen Liga

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: Gutes Auto

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Mercedes hat in Monza einen Versuchsmotor im Hinblick auf die Saison 2016 eingesetzt. Im Auto von Nico Rosberg kam es im Training zu einem Defekt, im Wagen von Hamilton zum Sieg.

Wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff gegenüber SPEEDWEEK.com vor dem ersten Training zum Italien-GP bestätigte, wurden in Monza Versuchsmotoren eingesetzt, welche die Basis für das Aggregat 2016 bilden. Dafür wurden die letzten sieben Entwicklungs-Wertmarken verwendet, welche Mercedes noch hatte.

«Wir wollen die Richtung, in die wir nächstes Jahr gehen werden, ausloten», sagte der Wiener. «Und weil es ja innerhalb des Jahres keinen Test mehr gibt, müssen wir eben in den Rennen testen. Monza wird also ein Teil unseres Entwicklungsprogrammes. Wir können nicht erwarten, dass das Wochenende völlig problemfrei verlaufen wird. Die Standfestigkeit kann ein Thema werden. Aber irgendwann müssen wir mit den Versuchen beginnen.»

Wolff sah das schon richtig: denn im Wagen von WM-Leader Hamilton hielt der Motor, und der Engländer fuhr zum Sieg. Im Auto von Rosberg gab es eine Verunreinigung wegen eines Kühllecks, sicherheitshalber wurde der Evo-Motor daraufhin ausgebaut. Rosberg ging mit dem seit Kanada verwendeten Aggregat ins Rennen, das prompt den Geist aufgab.

Aber schon nach dem ersten Training war die Konkurrenz gewarnt: Lewis Hamilton im ersten Training 1,6 Sekunden vor dem drittplatzierten Vettel im Ferrari, am Nachmittag betrug der Vorsprung noch sieben Zehntelsekunden. Natürlich fahren alle Rennställe im freien Training unterschiedliche Programme, mehr zu denken gab dann der Rennsieg von Hamilton mit 25 Sekunden Vorsprung.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner in einer Medienrunde am Sonntagnachmittag: «Am Freitag war der Vorsprung von Mercedes ziemlich beängstigend, dann gab es den Schaden im Wagen von Rosberg, und es sah so aus, als hätten sie daraufhin etwas Dampf vom Kessel genommen. Aber der Schritt nach vorne vom Freitag muss einem zu denken geben. Die fahren in ihrer eigenen Liga.»

Horner vermutet, was viele im Fahrerlager denken, aber sich nicht zu sagen trauen: Mercedes fährt in den meisten Rennen genau so schnell wie sie müssen, aber nicht so schnell wie sie könnten. Nur gegen den Schluss des Monza-GP, als die Mercedes-Strategen Hamilton aufgrund einer vielleich drohenden Zeitstrafe baten, Tempo aufzunehmen, blitzte kurz durch, wozu der Silberpfeil wirklich in der Lage ist.

Christian Horner: «Die Rundenzeiten mit abgefahrenen Reifen waren überaus eindrucksvoll, also muss ich davon ausgehen, dass sie vorher nur den Vorsprung verwaltet haben. Sie sind uns allen weit voraus.»

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