Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mercedes in TV verschmäht: Bernie Ecclestone erklärt

Von Mathias Brunner
Niki Lauda und Bernie Ecclestone: Wirbel um Mercedes

Niki Lauda und Bernie Ecclestone: Wirbel um Mercedes

​Wurde die Regie beim Grossen Preis von Japan angewiesen, die Silberpfeile von Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu meiden? Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone dementiert.

In der Formel 1, ein verlässlicher Brutherd von Verschwörungstheorien, wurde nach dem Japan-GP feilgeboten: Die überlegenen Mercedes von Lewis Hamilton und Nico Rosberg seien mit voller Absicht so selten zu sehen gewesen, weil man dem aktuellen Formel-1-Weltmeister eine reindrücken wolle.

Die einen fabulieren, das liege an der Überlegenheit von Mercedes; andere verbreiten, man habe Mercedes einen Denkzettel verpassen wollen – entweder wegen der Reifendruckaffäre von Monza oder wegen der Weigerung, Red Bull mit Motoren zu beliefern. In Sachen Phantasie kennen Verschwörungsanhänger keine Grenzen.

Tatsache jedoch ist: Die Silberpfeile waren während des Qualifyings und Rennens wirklich verhältnismässig selten im Bild zu sehen. Das fiel auch Niki Lauda auf: «Keine Ahnung, warum das so war, auch ich fand es ziemlich seltsam, dass selbst die Boxenstopps nicht zu sehen waren. Wir haben Lewis nur gesehen, wie er die Box wieder verliess.»

Die Auswertung des Kollegen vom Formel-1-Blog f1broadcasting.wordpress.com ergab: Die Silberpfeile waren im knapp eineinhalb Stunden dauernden Rennen insgesamt bloss 5 Minuten und 56 Sekunden prominent im Bild zu sehen – die Startwiederholung mit einberechnet! Am längsten waren die Silberpfeile auf der letzten Runde im Bild zu sehen: Hamilton war eine Minute und zehn Sekunden im Bild, als er seinen 41. Sieg eroberte.

Auch beim Startmanöver von Hamilton an Rosberg waren die Mercedes-Renner mit 55 sec relativ lange im Bild. Die Onboard-Aufnahmen, die nach dem Rennen von vielen TV-Sendern ausgestrahlt wurden, gab es während der Live-Übertragung jedoch nicht zu sehen. Auch im Qualifying wurden die schnellsten Runden von Rosberg und Hamilton in den ersten zwei Qualifying-Abschnitten nicht ausgestrahlt.

Ist das normal?

Zum Vergleich – in Singapur waren es gute 10 Minuten Bilder mit Silberpfeilen, in Italien gar 30 Minuten, 26 in Belgien und stattliche 45 in Ungarn! Das hat das Motorsport-Magazin nachgerechnet.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, dessen Firma FOM (Formula One Management) für das welweite TV-Signal aus Japan zuständig war, wehrt sich gegen solche Vorwürfe. Gegenüber den Kollegen der «Welt» erklärt Ecclestone die Vorkommnisse in Japan so: «Wir haben vor ein paar Wochen über die TV-Berichterstattung gesprochen und sind zum Schluss gekommen, dass die Mittelfeld-Teams zu wenig häufig gezeigt werden. Nur die Leader zu zeigen, das ist doch fad. Wir tun das, um die Rennställe aus dem Mittelfeld zu unterstützen. Sowohl Toto Wolff als auch Niki Lauda kennen diese Betrachtungen und verstehen sie. Es gibt keine Manipulation.»

Als Beweis wird angeführt, dass nicht nur die Mercedes in Japan kaum zu sehen waren, sondern auch die Ferrari von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Aber auch dafür haben Verschwörungstheoretiker eine Erklärung bereit: Auf diese Weise solle Ferrari gefügig gemacht werden, Red Bull Racing und Toro Rosso mit 2016er Motoren auszurüsten.

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