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Lewis Hamilton: Rekord in Texas und neuer Job

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Austin mit ein paar Kids

Lewis Hamilton in Austin mit ein paar Kids

​Vor einem der wichtigsten Rennen seiner Karriere freut sich Mercedes-Star Lewis Hamilton auf die Berg- und Talbahn Austin. Die meisten anderen neuen Pisten findet er langweilig.

WM-Leader Lewis Hamilton versucht, den kommenden USA-GP in Austin (Texas) als «ein Rennen wie jedes andere» zu betrachten. Klar ist es das nicht: Ein Grand Prix, bei welchem ein Rennfahrer seinen dritten WM-Titel sicherstellen kann, ist alles, nur nicht ein Rennen wie jedes andere.

SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Holt der Engländer in Austin neun Punkte mehr als Ferrari-Ass Sebastian Vettel und zwei mehr als sein Stallgefährte Nico Rosberg, dann ist ihm der dritte WM-Titel nach 2008 und 2014 sicher.

Verblüffend: Hamilton wäre der erste Brite überhaupt in der Formel-1-WM, der seinen Titel erfolgreich verteidigt! Damit hätte Lewis einen weiteren britischen Rekord aufgestellt. Der Fahrer mit den meisten GP-Siegen der Insel ist er bereits, mit 42 Erfolgen. Der dritte Titel würde bedeuten, dass er nicht nur mit seinem Idol Ayrton Senna gleichzieht, sondern auch mit Sir Jackie Stewart.

Dass dies ausgerechnet in Austin passieren kann, das würde gut passen. Hamilton mag die Vereinigten Staaten, er ist oft hier. Zum kommenden Texas-GP ist er über Miami gereist, um sich ein wenig auszuruhen.

«Austin ist eine so coole Stadt», sagt der 42fache GP-Sieger. «Die Stadt brummt, nicht nur wegen der Formel 1, und die Strecke ist atemraubend. Eine echte Racer-Strecke, und überholen kannst du auch.»

Das ist viel Lob für eine neue Rennstrecke aus dem Munde des Mercedes-Stars, denn Hamilton gibt zu: Mit den meisten neuen Strecken kann er nicht so viel anfangen.

Lewis: «Die Umstellung beispielsweise von Suzuka nach Sotschi war massiv, man kann sich kaum zwei unterschiedlichere Bahnen vorstellen. Suzuka verwöhnt mit dem ständigen Auf und Ab, dazu jede Menge tolle Kurven. Sotschi hingegen ist komplett «flat», wie er im Englischen sagt, was einen wundervollen Doppelsinn ergibt – denn «flat», also flach, ist nicht nur die Oberfläche und die Anordnung direkt an der Schwarzen See, «flat» heisst eben auch platt, geschmacklos, kontrastarm.

Hamilton weiter: «Ich mag es, dass die Weltmeisterschaft aus ganz unterschiedlichen Kursen zusammengesetzt ist. Aber ich frage mich oft, wieso wir eigentlich nur einen Pistenarchitekten haben. Manchmal denke ich – wenn ich aufhöre, dann will ich Rennstrecken entwerfen und Hermann Tilke ein wenig Konkurrenz machen. Immerhin fahre ich Rennen und weiss, was Piloten mögen.»

«Ich habe einfach das Gefühl, dass einige der neuen Generation von Strecken den wahren Kern der Formel 1 nicht erfassen können. Mir ist schon klar, dass es jede Menge Einschränkungen in Sachen Sicherheit gibt, und doch kommen mir einige neue Bahnen einfach zu kalkuliert vor.»

«Ich weiss nicht, wer sich Suzuka ausgedacht hat (es war der Niederländer John Hugenholtz, von dem auch Zandvoort stammte, M.B.), aber dort wurde ein tolles Fleckchen Erde gefunden, und die Strecke schmiegt sich dem Verlauf des Untergrunds an. Das macht so einen grossen Unterschied. Die meisten neuen Pisten haben mir zu wenig Charakter. Ausnahmen sind Abu Dhabi und eben Austin.»

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