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Joel Kelso (CFMOTO) will um den WM-Titel kämpfen

Von Thorsten Horn
Sein Rookie-Jahr in der Moto3-WM beendete Joel Kelso auf dem 21. Rang. Nun wechselte er ins sächsische Team CFMOTO Racing PrüstelGP und spricht von Top-Platzierungen und sogar dem Titel.

Obwohl 2022 das erste gemeinsame Jahr für das damals neu zusammengefundene Team CFMOTO Racing PrüstelGP mit der ebenfalls neuen Fahrerpaarung Carlos Tatay und Xavier Artigas war, hatte sich der deutsche Rennstall deutlich mehr als die Endränge 15 und 16 erwartet worden. Während Xavier Artigas erneut für das unmittelbar am Sachsenring beheimatete Team antritt, wechselte Carlos Tatay, nicht zuletzt wegen seiner inzwischen suboptimalen Moto3-Statur, in die Moto2-Kategorie und will seiner Karriere über die Europameisterschaft zu neuem Schwung verhelfen.

Seinen Platz nahm für 2023 Joel Kelso (19) bei den Sachsen ein. Damit schließt sich in gewisser Weise ein Kreis, denn 2021 feierte der in Spanien lebende Australier beim Liqui Moly Grand Prix Deutschland sein Debüt in der Moto3-WM. Bei diesem wurde er als Ersatz für den Österreicher Maximilian Kofler im KTM-befeuerten Team CIP Green Power im Rennen 17. und damit Vorletzter. Letzter wurde der Japaner Ryusei Yamanaka (noch im Team CarXpert PruestelGP).

In Assen sowie zum Saisonende in Portimão und Valencia kam Kelso zu weiteren Einsätzen. 2022 schenkte ihm das CIP-Team das Vertrauen für eine volle Saison als Stammfahrer, die er als WM-21. abschloss. Platz 8 bei seinem Heimrennen auf Phillip Island stellte dabei sein bestes Saisonresultat dar.

«2022 war meine richtige Rookie-Saison, doch mit ihr war ich nicht zufrieden. Ich habe wegen einer Verletzung ein paar Rennen verpasst, was nicht gerade hilfreich war. In diesem Jahr will ich um die Meisterschaft kämpfen. Ich will ganz vorn dabei sein. Wir werden sehen, was am Ende rauskommt», gab Joel Kelso bei der offiziellen und öffentlichen Vorstellung des Teams CFMOTO Racing PrüstelGP am vergangenen Sonntag am Teamsitz als seine Zielsetzung aus. Und auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com gleich zwei Mal und zwei Mal mit Nachdruck.

Klingt etwas realitätsfern, doch Joel Kelso lieferte dazu zumindest auch seine persönliche Begründung: «Ich war 2022, wie gesagt, eine Zeit lang verletzt und es war meine Rookie-Saison. Ich glaube auch, dass ich mit dem CFMOTO-Bike eine bessere Maschine als letztes Jahr haben werde und bessere Resultate einfahren kann. Ich will das wirklich erreichen.»

Des Weiteren führte der Australier aus: «Das Team ist eine großartige Umgebung. Ich bin mit Freude zu diesem Team gekommen und glaube, dass das eine gute Wahl für mich war. Ich habe mit dem Crew-Chief schon in der Junioren-WM zusammengearbeitet und ich bin auch mit allen anderen Jungs um mich herum, inklusive der Teameigentümer, sehr glücklich.»

«Wir müssen in jeder Session zu 100 Prozent konzentriert und fokussiert sein. Ich kenne Xavier aus der Junioren-WM und glaube, dass wir gut zusammenarbeiten werden, um das Team und CFMOTO an die Spitze zu bringen. Das ist der Plan, aber jedes Rennen ist verschieden, auch die Trainings, sodass man schauen muss, inwieweit man auch auf der Strecke zusammenarbeiten kann. Wenn jeder eine andere Strategie verfolgt und in Sachen Set-up in eine andere Richtung arbeitet, ist das halt so. Aber noch einmal, der Plan ist, gut zusammen zu arbeiten. Bei Dingen, die ähnlich sind, sollte das auch funktionieren. Wir werden uns sicherlich in der Box austauschen. Was dann auf der Strecke passiert, ist auch situationsabhängig», hielt Joel Kelso auch zur Umsetzung weitere erklärende Worte bereit.

Mit 1,60 m hat der CFMOTO-Neuzugang natürlich eine ideale Moto3-Jockey-Figur. Dennoch ist auch sein Fernziel die MotoGP. «Um ehrlich zu sein, auch ich möchte eines Tages MotoGP-Champion werden. Ich habe aber noch ein paar Jahre Zeit, man wird sehen, ob ich das in der Zukunft erreichen kann.»

Fasziniert war auch der frühere Flat-Track-Pilot von der Teampräsentation bzw. vor allem von den Fans am Sachsenring. «Ich bin im vorigen Jahr am Sachsenring zwar gestürzt und habe daher nicht so gute Erinnerungen, aber es waren unglaublich viele Leute da. Es war eine großartige Atmosphäre und eine super Stimmung. Das gleiche, etwas kleiner, aber trotzdem wieder unglaublich, haben wir nun wieder erlebt. Es ist schön, diese Unterstützung von den Fans zu erfahren. Ich kann es kaum erwarten, zum Heimrennen des Teams hierher zurück zu kehren. Da will man umso mehr ein gutes Rennen zeigen», unterstrich Kelso.

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