MotoGP-Feld 2021: Aprilia immer noch auf Fahrersuche
Das MotoGP-Startfeld wird 2021 völlig anders aussehen
In der laufenden Saison sind nicht nur auf der Rennstrecke viele völlig überraschende Ereignisse eingetreten, sondern auch der Transfermarkt hat zahlreiche erstaunliche Aktivitäten ans Tageslicht gebracht. Yamaha hat bereits im Januar Maverick Viñales und Fabio Quartararo für das Werksteam 2021 und 2022 bestätigt. Rossi wurde dafür nach zähen Verhandlungen neben Franco Morbidelli ins PetronasYamaha-Kundenteam transferiert.
Honda hat überraschenderweise noch vor dem ersten Rennen Alex Márquez für die nächsten zwei Jahren durch Pol Espargaró ersetzt, dessen Position bei Red Bull-KTM-Tech3-Team durch Danilo Petrucci übernommen wurde.
Suzuki Ecstar hielt sich auf dem Transfermarkt zurück und schenkte frühzeitig Alex Rins und Joan Mir für zwei weitere Jahre das Vertrauen – es hat sich bezahlt gemacht. Suzuki hat allerbeste Aussichten, erstmals seit 2000 (Kenny Roberts junior auf der 500-ccm-Zweitakt-Suzuki) Weltmeister in der «premier class» zu werden, erstmals seit Beginn der MotoGP-Viertakt-Ära, die 2002 begann. 2015 kehrte Suzuki übrigens nach dreijähriger Pause mit einem Reihenvierzylinder in die Viertakt-WM zurück, von 2002 bis Ende 2011 hatten sich die Japaner mit einem V4-Konzept abgemüht.
Dafür blieb bei den drei Ducati-MotoGP-Teams kein Stein auf dem anderen. Danilo Petrucci erfuhr bereits im Mai, dass sein Werksvertrag nicht verlängert werde. Am 15. August warf Andrea Dovizioso bei Ducati den Krempel hin. Inzwischen hat er sich zu einem «Sabbatical» entschlossen. Aber wenn Marc Márquez noch einmal operiert werden muss, könnte «Dovi» seine Frühpension beenden – und zu Repsol-Honda zurückkehren.
Bei Ducati Corse wurde für 2021 neben Jack Miller noch Pecco Bagnaia ins Werksteam befördert. Auch die beiden Pramac-Plätze mussten also dann neu bemannt werden – Johann Zarco und Jorge Martin bekamen den Zuschlag.
Auch das Esponsorama Ducati-Team von Raúl Romero wird 2021 mit zwei neuen Piloten antreten: Enea Bastianini und Luca Marini wurden bereits bestätigt.
Bei LCR-Honda muss Cal Crutchlow (35) seinen Platz räumen – für Moto2-Weltmeister Alex Márquez, Taka Nakagami bleibt und bekommt dasselbe Werksmaterial wie das Repsol-Team und Alex Márquez, also 2020-Motoren und die neueste Chassis-Version.
Aprilia Racing hat den Vertrag mit Aleix Espargaró für zwei Jahre verlängert, der zweite Platz ist offen, weil die Sperre von Andrea Iannone von 1,5 auf 4 Jahre verlängert wurde. Jorge Lorenzo verhandelt wegen eines Testfahrer-Vertrags, er könnte bis zu fünf Wildcard-Rennen fahren. Als zweiter Stammfahrer kommen Di Giannantonio, Bezzecchi und Rabat in Frage.
Aprilia-Botschafter und Teilzeit-Testfahrer Max Biaggi hat jetzt auch noch Aron Canet als Kandidaten ins Spiel gebracht. Der Spanier wurde 2019 im Max Racing Team auf KTM Moto3-Vizeweltmeister.
Falls Fabio Di Giannantonio zum Aprilia Racing Team Gresini geht, könnte ein Zwist zwischen den Aprilia-Managern und Teambesitzer Gresini entstehen: Fausto hat nämlich Moto2-Pilot Di Giannantonio für sein Team unter Vertrag genommen. Und er kann aller Voraussicht nach bei einem MotoGP-Angebot aus diesem Deal aussteigen.
Das Red Bull KTM-Factory-Team wird den Platz neben Brad Binder neu mit Oliveira besetzten, der vom Tech3-Kundenteam kommt. Die Mannschaft von Hervé Poncharal geht 2021 mit Danilo Petrucci und Lecuona in die Saison.
So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus
Repsol Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró
Ducati Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia
Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo
Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir
Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira
Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Fabio Di Giannantonio?
Marco Bezzecchi? Tito Rabat?
Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco
Esponsorama Avintia Racing
Luca Marini, Enea Bastianini
Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli
LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami
Red Bull KTM Tech3
Danilo Petrucci, Iker Lecuona