MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Marco Bezzecchi (6.): Q2-Crash und Mühe mit Devices

Von Nora Lantschner
Ein turbulenter Samstag liegt hinter Marco Bezzecchi (Ducati): Glücklicherweise blieb der Dritte der MotoGP-Tabelle bei einem schnellen Quali-Abflug unverletzt. Im Sprint von Motegi unterliefen ihm dann zu viele Fehler.

Marco Bezzecchi musste am Samstag im Mobility Resort Motegi gleich zu Beginn des Q2 einen schweren Crash einstecken. Er flog in der schnellen Kurve 13 ab und überschlug sich mehrfach im Kiesbett. Auswirkungen auf seine Performance haben die Nachwirkungen aber nicht, versicherte er: «Ich fühle mich okay. Ich habe ein bisschen Schmerzen am linken Fußknöchel und an meinem rechten Knie. Es ist aber glücklicherweise nichts, worüber man sich Sorgen machten müsste.»

«Bez» schaute sich seinen spektakulären Sturz auch auf den TV-Bildern an. Angsteinflößend sei das aber nicht gewesen. «Nein, weil es angsteinflößender war, den Sturz zu erleben, also es danach anzusehen», war der Rossi-Schützling schon wieder zu Späßen aufgelegt.

Den Grund für den Abflug erklärte der 24-jährige Italiener so: «Ich habe einen Fehler gemacht, weil ich auf der Out-Lap ein bisschen zu schnell in die Kurve gekommen bin, als der Reifen nicht bereit war. Grundsätzlich war der Reifen schon bereit, aber die zwei vorangegangenen Kurven habe ich ein bisschen langsamer genommen, weil ich mehr Platz zu Di Giannantonio vor mir lassen wollte. Ich war zu nah dran, also habe ich ihn ein bisschen wegfahren lassen, dann aber leider zu schnell eingelenkt und bin gestürzt.»

Danach eilte Bez zurück an die Mooney-VR46-Box, um mit seiner zweiten GP22 auf Zeitenjagd zu gehen. «Das zweite Motorrad hatte vorne den Medium-Reifen montiert, was für diese Piste nicht die beste Option ist, aber mir ist der vierte Startplatz gelungen. Das war also gut.»

Weniger glücklich war der WM-Dritte mit seinem sechsten Rang im Sprintrennen: «Im Sprint war mein Start gut, ich habe aber ein paar kleine Fehler gemacht, die mich ein bisschen eingebremst haben. Das war schade, aber ich werde versuchen, es am Sonntag besser zu machen.»

«Zunächst konnte ich beim Start das Front-Device nicht deaktivieren, weshalb ich in den ersten zwei Kurven sehr langsam war, weil sich Motorrad nicht einlenken ließ», ging Bezzecchi näher ins Detail. «Ich habe deshalb eine Position an Márquez verloren – und es ist immer schwierig, Marc zu überholen, weil er auf der Bremse stark ist.»

«Ich habe aber auch einen Fehler mit dem Rear-Ride-Height-Device gemacht und es an einer Stelle eingesetzt, wo ich es nicht hätte tun dürfen», ärgerte sich der VR46-Jungstar. «Wenn ich das Device nicht aktiviere, wo ich es heute gemacht habe, kann ich mich mit Sicherheit verbessern. Dann hätte mich Zarco auch nicht überholt und ich hätte gleich Márquez schnappen können. Ich war aber einen kurzen Moment lang nicht konzentriert, habe das Device aktiviert und Zeit verloren. Denn wenn danach kein harter Bremspunkt folgt, geht das Heck nicht mehr hoch. Wenn man sich anschaut, wo mich Zarco überholt hat, dann bin ich die Kurve 6 gefahren, als sei ich in der Moto2… Die anderen Fehler waren dann eine Folge von dem Fehler, weil ich so schnell wie möglich aufholen wollte.»

Mit einer geringeren Fehlerquote hätte sich der dreifache GP-Sieger der laufenden Saison durchaus zugetraut, zumindest mit Pecco Bagnaia und Jack Miller im Kampf um den letzten Podestplatz mitzuhalten. «Ja, ich glaube schon. Ob ich hätte besser sein können, weiß ich nicht.»

Dem 24-Runden-Rennen am Sonntag blickt Bez jedenfalls zuversichtlich entgegen: «Mit dem Motorrad fühle ich mich wohl – und ich bin immer zuversichtlich», grinste er auf die entsprechende Nachfrage.

Den Sprint bestritt Bezzecchi am Samstagnachmittag übrigens mit seinem zweiten Bike. «Das andere wäre aber auch bereit gewesen. Meine Mechaniker schlafen nicht», hielt der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team fest.

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 299 Punkte. 2. Martin 291. 3. Bezzecchi 252. 4. Binder 201. 5. Zarco 162. 6. Aleix Espargaró 160. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 115. 10. Alex Márquez 108. 11. Quartararo 105. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 58. 15. Marc Márquez 48. 16. Rins 47. 17. Di Giannantonio 45. 18. Nakagami 40. 19. Pedrosa 32. 20. Raúl Fernández 29. 21. Bastianini 25. 22. Mir 16. 23. Pol Espargaró 11. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 6. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 465 Punkte. 2. KTM 262. 3. Aprilia 229. 4. Honda 126. 5. Yamaha 125.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 453 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 387. 3. Ducati Lenovo Team 334. 4. Red Bull KTM Factory Racing 316. 5. Aprilia Racing 299. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Gresini Racing 153. 8. CryptoDATA RNF 102. 9. LCR Honda 91. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 78. 11. Repsol Honda 64.

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