MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Miller (4.) bremste so spät, wie physikalisch möglich

Von Friedemann Kirn
Jack Miller setzte sich gegen Pecco Bagnaia lange erfolgreich zur Wehr

Jack Miller setzte sich gegen Pecco Bagnaia lange erfolgreich zur Wehr

Jack Miller verlor das Duell mit seinem ehemaligen Ducati-Teamkollegen Pecco Bagnaia um Platz 3, der Red Bull-KTM-Werksfahrer war nach dem MotoGP-Sprint in Motegi aber trotzdem glücklich.

Neun hinreißende Runden lang zog Jack Miller beim Sprintrennen in Japan alle Register und hielt Francesco «Pecco» Bagnaia mit waghalsigen Spätbremsmanövern in Schach. In der drittletzten Runde erlahmte sein Widerstand: Bagnaia zog beim Anbremsen auf der Bergab-Gegengeraden mit Miller gleich und trickste den Australier dann in der Durchfahrt des zweiten Tunnels aus, obwohl er dort auf der ungünstigeren Linie war. Der Weltmeister eroberte so eine Medaille, Miller musste sich mit Rang 4 abfinden.

Seine sprichwörtlich gute Laune verlor «Thriller Miller» trotzdem nicht, denn insgesamt konnte sich seine Tagesbilanz sehen lassen: Rang 3 im Qualifying, ein Blitzstart im Rennen und eine sehenswerte Show von der ersten bis zur letzten Runde. «Das Bike funktionierte prima, doch ich hatte schon früh im Rennen die ersten Momente mit dem Vorderrad», gestand er. «Ich denke, ich muss meinen Fahrstil und meine Linienwahl überdenken, denn ausgangs der fünften Kurve verlor ich Zeit und musste dann im oberen Streckenteil umso mehr Druck machen. Dieser obere Streckenteil war auch der Bereich, wo ich die ersten Vorderradrutscher erlebte», erklärte Miller.

Natürlich war ihm klar, dass Bagnaia in jeder Phase des Rennens an seinem Hinterrad lauerte. «Deshalb habe ich überall so spät wie physikalisch möglich gebremst, ohne weit zu gehen», schilderte Miller. «Fast ist es mir gelungen, ihn für die gesamte Renndistanz erfolgreich abzublocken. Aber dann hat er mich doch erwischt. Es war ein Überholmanöver, das sich schon beim Einbiegen am Ende der Gegengeraden ankündigte, weil mein Bike dort zu springen begann.»

Trotzdem sei es schön gewesen, wieder an der Spitze mitkämpfen zu können, resümierte der Australier. «Normalerweise kommt der Performance-Drop der Reifen bei KTM etwas früher als bei Ducati, bleibt dann aber stabil und gut zu kontrollieren. Im Sprintrennen heute hat dieser Drop bei meinen Gegnern noch nicht stattgefunden, stand aber kurz bevor. Ich bin gespannt, wie sich das im Hauptrennen auf der langen Distanz auswirken wird.»

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 299 Punkte. 2. Martin 291. 3. Bezzecchi 252. 4. Binder 201. 5. Zarco 162. 6. Aleix Espargaró 160. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 115. 10. Alex Márquez 108. 11. Quartararo 105. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 58. 15. Marc Márquez 48. 16. Rins 47. 17. Di Giannantonio 45. 18. Nakagami 40. 19. Pedrosa 32. 20. Raúl Fernández 29. 21. Bastianini 25. 22. Mir 16. 23. Pol Espargaró 11. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 6. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 465 Punkte. 2. KTM 262. 3. Aprilia 229. 4. Honda 126. 5. Yamaha 125.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 453 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 387. 3. Ducati Lenovo Team 334. 4. Red Bull KTM Factory Racing 316. 5. Aprilia Racing 299. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Gresini Racing 153. 8. CryptoDATA RNF 102. 9. LCR Honda 91. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 78. 11. Repsol Honda 64.

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