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Marc Marquez (Ducati): «Man darf nie nachlassen»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

Laut MotoGP-Ass Marc Marquez sollte ein gewisses Maß an Nonkonformität zu jedem Sportler dazugehören. «Man muss nach diesem Punkt der Unangepasstheit suchen», meint der achtfache Weltmeister.

Nach vier erfolglosen Jahren mit Honda und vielen Operationen konnte Marc Marquez in der MotoGP-Saison 2024 mit Ducati wieder Rennen gewinnen. Er fand in die Erfolgsspur zurück und wurde Dritter in der Gesamtwertung. 2025 wird der Spanier an der Seite von Pecco Bagnaia im Ducati-Werksteam den Gewinn seines neunten WM-Titels in Angriff nehmen. Beim 31-Jährigen war es der unbändige Wille, wieder zu gewinnen, der ihn angetrieben hat. Mit dieser Einstellung schaffte er den Weg zurück an die Spitze – eine Maxime, die sich andere Sportler, welche sich in einer ähnlichen Situation befinden, verinnerlichen sollen?

«Ich denke, das ist eine Lebensphilosophie, die von vielen Menschen und auch von allen Sportlern geteilt wird. Nonkonformität muss zu jedem Sportler dazugehören, denn es gibt immer mehr zu erreichen», betonte Marquez im Interview mit Sponsor Estrella Galicia. «Ich habe immer gedacht, dass, egal wie gut man ist, jemand kommen wird, der besser ist – heute oder morgen. Deshalb muss man sich Ziele setzen, man muss nonkonformistisch sein und immer nach anderen Ausschau halten. Man darf nie nachlassen, an der Spitze bleiben zu wollen. Wenn man sich in dieser Position befindet, versucht man, nicht von dieser Stufe herunterzukommen. Manchmal wird man aber aufgrund verschiedener Umstände zurückgeworfen, und dann muss man weiterarbeiten und nach diesem Punkt der Unangepasstheit suchen – dabei muss man immer realistisch sein, wissen wo man steht, woher man kommt und wo man hinwill. Man muss immer nach dem Maximum streben.»

Im Fall von Marquez waren es eine langwierige Verletzung und die unterlegene Honda, die ihn zurückwarfen. In Sachen Verletzungen kann auch Miguel Oliveira mitreden. Seine beiden letzten Jahre bei Aprilia waren geprägt von wenigen Höhen und vielen Tiefen. Vor allem das letzte Saisondrittel 2024 war katastrophal für Oliveira. Bei einem Sturz im ersten freien Training in Mandalika zog sich der Portugiese eine Fraktur im rechten Handgelenk zu. Die Rennen in Indonesien, Japan, Australien, Thailand und Malaysia musste er auslassen. Beim Saisonfinale in Barcelona war Oliveira wieder am Start. Trotz der schwierigen Zeit fühlt er sich für seine Zukunft bei Pramac Yamaha gestärkt.

«Ich denke, es kommt alles von dem Wunsch zu lernen und jede Herausforderung im Leben anzunehmen, um sich als Person weiterzuentwickeln», ist sich der 29-Jährige sicher. «Der Motorradrennsport ist im Moment der wichtigste Teil meines Lebens, weil ich seit so vielen Jahren Rennen fahre. Aber irgendwann, in dreißig Jahren, werde ich zurückblicken und diesen Abschnitt meines Lebens als etwas betrachten, das zu schnell und zu kurz war. Wenn ich fünfzig Jahre alt bin, möchte ich zurückblicken und sehen, dass meine Wettkampfkarriere einen persönlichen Wert hatte und dass ich dies an meine Kinder weitergeben konnte. Außerdem kann die Zeit, die ich im Wettkampf verbracht habe, eine Inspiration für jemand anderen gewesen sein.»

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