Exklusiv: Yamaha über Toprak in der MotoGP

Analyse MotoGP Le Mans: Wie’s zur Zarco-Sensation kam

Von Ivo Schützbach und Manuel Pecino
Auch Marc Marquez (re.) bewunderte Johann Zarco für seine Leistung

Auch Marc Marquez (re.) bewunderte Johann Zarco für seine Leistung

SPEEDWEEK.com erklärt, was im Grand Prix von Frankreich auf dem Circuit Bugatti in Le Mans den Schlüssel zum MotoGP-Erfolg darstellte und welche Faktoren die entscheidende Rolle spielten.

71 Jahre mussten die Franzosen auf einen Heimsieg in der höchsten Klasse warten, zuletzt 1954 hatte Pierre Monneret triumphiert. Es war auch bereits 13 Jahre her, dass mit Louis Rossi ein Franzose sein Heimrennen gewann, damals in der Moto3-Klasse.

Die Augen der weit über 100.000 Fans am Circuit Bugatti waren am Sonntag vor allen auf Polesetter Fabio Quartararo (Yamaha) gerichtet. Dass Honda-LCR-Pilot Johann Zarco, ein zweifacher Moto2-Champion, das Rennen gewinnen würde, darauf hatten nur grenzenlose Optimisten und glühende Verehrer von ihm getippt.

Der 34-jährige Red-Bull-Athlet gewann in seinem 150. MotoGP-Rennen erst zum zweiten Mal, es war sein größter Karrieresieg, bei dem er Superstar und WM-Leader Marc Marquez aus dem Ducati-Lenovo-Werksteam auf Platz 2 um fast 20 sec abhängte! Zwei Stunden nach dem Rennen hatte er immer noch die Lederkombi an, ließ sich vor der Tribüne feiern und schmiss allerhand Bekleidungsstücke ins Publikum.

SPEEDWEEK.com erklärt, welche fünf Faktoren im Rennen entscheidend waren.

1. Der Regen. Das Moto2-Rennen fand bei trockenen Bedingungen statt, aber als sich die MotoGP-Fahrer in die Startaufstellung begaben, setzte leichter Nieselregen ein, der zu großer Unsicherheit hinsichtlich der Reifenwahl führte.

2. Die neuen Regeln. Vor wenigen Wochen wurden aufgrund der Verwirrung beim Start des Rennens beim Grand Prix der USA eine Reihe von Änderungen eingeführt, die beim Durcheinander nach dem Start zum Tragen kamen. Als sämtliche Fahrer nach der Aufwärmrunde in die Boxengasse abbogen, um das Motorrad zu wechseln, wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen abgebrochen und in der Folge gemäß Protokoll im Schnellverfahren neu gestartet.

3. Der Motorradwechsel-Tanz. Die wechselnden Streckenbedingungen vor dem ersten und zweiten Start führten dazu, dass die Fahrer ständig in die Boxengasse ein- und ausfuhren... Einige wechselten zweimal das Motorrad, andere einmal, wieder andere gar nicht.

4. Zarcos Entscheidung. Nur zwei Fahrer beendeten das Rennen ohne Motorradwechsel: Johan Zarco, der Sieger, und Honda-Testpilot Takaaki Nakagami, der mit Wildcard überraschend Sechster wurde.

5. Die Wahl der Regenreifen. Michelin bot zwei Arten von Regenreifen an, die Optionen S und M. Die Fahrer, die sich für die Option M entschieden hatten, wie die KTM-Asse Pedro Acosta und Maverick Viñales, mussten feststellen, dass diese bei zunehmendem Regen nicht mehr die optimale Betriebstemperatur erreichten. Deshalb hatte Acosta dem anstürmenden Fermin Aldeguer nichts entgegenzusetzen und verlor in der vorletzten Runde seinen ersten Podestplatz in dieser Saison, während der Rookie seinen ersten in der Premier-Class einfuhr.

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Rennen (11. Mai):

1. Johann Zarco (F), Honda, 26 Runden in 45:47,541 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +19,907 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +26,532
4. Pedro Acosta (E), KTM, +29,631
5. Maverick Viñales (E), KTM, +38,136
6. Takaaki Nakagami (J), Honda, +59,527
7. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1:10,302 min
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1:10,363
9. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1:25,791
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +1:26,529
11. Luca Marini (I), Honda, +1:32,535
12. Alex Rins (E), Yamaha, +1:35,357
13. Enea Bastianini (I), KTM, 1 Runde zurück
14. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1 Runde zurück
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1 Runde zurück
16. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1 Runde zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 20 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 21 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 23 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 26 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 12 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 171 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 85. 5. Di Giannantonio 74. 6. Zarco 72. 7. Quartararo 56. 8. Aldeguer 48. 9. Acosta 46. 10. Ogura 43. 11. Viñales 40. 12. Bezzecchi 38. 13. Marini 37. 14. Binder 32. 15. Bastianini 31. 16. Rins 23. 17. Miller 19. 18. R. Fernandez 15. 19. Mir 12. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 217 Punkte. 2. Honda 85. 3. KTM 76 4. Yamaha 72. 5. Aprilia 62.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 291 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 197. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 159. 4. Monster Energy Yamaha 79. 5. Red Bull KTM Factory Racing 78. 6. LCR Honda 72. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 71. 8. Trackhouse MotoGP Team 58. 9. Honda HRC Castrol Team 49. 10. Aprilia Racing 46. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

 

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