Marc Marquez: Ohne Selbstvertrauen – keine Siege

Ungarn-Favorit Marc Marquez
Marc Marquez jagt 2025 einen Rekord nach dem anderen: Der achtfache Weltmeister gewann neun der bisherigen 13 Rennen, ist seit sechs Rennwochenenden sowohl im Sprint als auch im Hauptrennen ungeschlagen und führt die WM mit 142 Punkten Vorsprung auf Bruder Alex an. Damit könnte er fast vier Grand Prix auslassen – und würde dennoch die Tabelle anführen. Der Titel scheint nur noch eine Frage der Zeit.
Am Balaton Park Circuit, wo die MotoGP erstmals Station macht, fühlt sich Marquez bestens vorbereitet. Anfang August testete er hier bereits mit einer Ducati Panigale V4S. «Neue Strecken sind normalerweise eine meiner Stärken. Ich erreiche schneller das Limit, dann kommen die anderen nach. Als wir vor drei Wochen mit der Panigale hier waren, war ich anfangs eine Sekunde voraus, aber am Ende nicht mehr der Schnellste. Das ist normal. Der Test wird für uns Ducati-Fahrer sicher ein Vorteil sein, weil wir den Kurs schon kennen – und viele Geheimnisse hat die Strecke ohnehin nicht. Am Ende wird es sehr eng zugehen», erklärte der Spanier.
Über den Vergleich mit Teamkollegen sprach Marquez gewohnt selbstbewusst. «Ehrlich gesagt kann ich dazu nicht viel sagen, weil ich bisher immer meine Teamkollegen geschlagen habe. Natürlich, irgendwann kommt dieser Moment, das ist ein natürlicher Prozess. Als ich in die MotoGP kam, habe ich sonntags Fehler gemacht, weil ich Dani Pedrosa jagen wollte. Der Teamkollege ist immer zusätzlicher Druck – aber auch zusätzliche Motivation.»
Sein aktueller Boxennachbar «Pecco» Bagnaia leidet in dieser Saison, sein Vertrauen zur Ducati GP25 hat in den vergangenen Rennwochenenden stark gelitten. «Wenn du dieses Vertrauen nicht hast, verlierst du dich», ordnet Marc die Situation des Italieners ein. «Du wirst immer langsamer, bis du etwas findest, das dir das Vertrauen zurückgibt. Deshalb habe ich letztes Jahr immer gesagt: «Zuerst will ich mein Selbstvertrauen zurückgewinnen – erst dann kannst du wieder um Siege kämpfen.»
Blickt man auf die WM, wirkt Ducati trotz der Probleme der GP25 wie eine Festung: Alle Desmosedici-Fahrer liegen geschlossen in den Top-8. Nur Marco Bezzecchi auf Aprilia und Shootingstar Pedro Acosta auf KTM fanden bislang einen Weg durch die Ducati-Mauer.
WM-Stand nach 26 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 418 Punkte. 2. A. Marquez 276. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 178. 5. Morbidelli 144. 6. Di Giannantonio 144. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 121. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 55. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 42. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 467 Punkte. 2. Aprilia 209. 3. KTM 195. 4. Honda 158. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 639 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 397. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 288. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 195. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 97. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.