Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sergio Verbena/Forward: «Jetzt um Open-Sieg fighten»

Von Günther Wiesinger
Nach den enttäuschenden ersten vier Rennen spricht Forward-Yamaha-Crew-Chief Sergio Verbena von Fortschritten. Stefan Bradl soll Héctor Barbera in Le Mans das Leben schwer machen.

Das italienische Athin?à Forward Yamaha Racing Team hat sich für 2015 den Gewinn der Open Class mit Stefan Bradl zum Ziel gesetzt, doch bisher führt in dieser Wertung der spanische Avintia-Ducati-Pilot Héctor Barbera, der in Le Mans erstmals eine Desmosedici GP14.1 statt der bisherigen GP14 fährt.

Zwei Krankheiten des Fahrers, defekte Hinterradsensoren, Set-up-Probleme mit der Traction Control besonders in Argentinien, zu hohe Temperaturen im Hinterreifen, ein Motorschaden und andere Probleme warfen die Forward-Truppe zurück.

Und in Austin/Texas lag Bradl in der vierten Runde auf Rang 11, als er von Jack Miller hinterrücks abgeschossen wurde.

Doch das Forward-Team machte beim Montag-Test in Jerez vor zehn Tagen klare Fortschritte.

Bradl kassierte nur einen Punkt in vier Rennen: Die Saison hätte nicht viel schlimmer beginnen können. Aber ?beim Jerez-Test wurde von Lichtblicken beim beim Chassis-Set-up berichtet.

Bradls Crew-Chief Sergio Verbena unterbrach am Donnerstagabend in der Forward-Box seine Vorbereitungen, um mit SPEEDWEEK.com über die neuesten Erkenntnis zu sprechen.

Sergio,  Stefan hat beim ersten Sepang-Test im Februar mit der kürzeren Schwinge die achtbeste Zeit erzielt. In Jerez empfand er nach einem Vergleich die längere Schwinge als die bessere Lösung. Wurde da drei Monate in die falsche Richtung gearbeitet?

Es ist richtig, dass die anderen Yamaha-Fahrer in Sepang die längere Schwinge verwendet haben. Aber nachher sind die anderen Yamaha-Fahrer in unsere Richtung umgeschwenkt.
In Jerez haben wir bei Stefan zum Beispiel das Rennen mit derselben Schwingarmlänge bestritten wie die anderen Yamaha-Piloten.
Beim Jerez-Test am Montag haben wir dann die längere Schwinge ausprobiert. Stefan sagte, damit sei alles sanfter, alles kontrollierbarer. Wenn wir Grip verlieren, lassen sich die Slides damit besser kontrollieren.

Die kürzere Schwinge, die Stefan bisher verwendet hat, hätte der Papierform nach für mehr Grip sorgen sollen?

Ja, normal lässt der Grip nach, wenn du eine längere Schwinge einbaust, weil dadurch mehr Gewicht nach vorne befördert wird.
Aber es sieht so aus, als würde man jetzt keinen Grip verlieren, wenn man bei der Kombination Yamaha/Bridgestone eine längere Schwinge einbaut. Das einzige, was sich ändert: Der Fahrer hat die Hinterradslides besser unter Kontrolle.
Vielleicht ist es bei anderen Fabrikaten anders. Vielleicht verlieren andere Motorräder bei einem längeren Radstand auch Grip, wie es üblicherweise der Fall ist. Bei Yamaha wird der Grip bei so einer Konstellation nicht schlechter.

Dirk Debus ist zuversichtlich, dass bei der Marelli-Elektronik ebenfalls ein Durchbruch gelungen ist, in erster Linie bei der Feinabstimmung der Traction-Control, was «corner by corner» betrifft.

Ja, Stefan sagte beim Montag-Test, er habe beim ersten «Touch» beim Gasaufdrehen jetzt ein besseres Gefühl. Vorher reagierte das Motorrad zu aggressiv.

Dirk Debus ?erzählte, die Einheits-Elektronik sei 2015 viel komplexer. Im Vorjahr genügte eine Tabelle zum programmieren der Traction-Control, jetzt musste sie in fünf Strategien ausgesplittert werden.
 

Ja. Wir gehen davon aus, dass wir für Le Mans eine bessere Basis haben als bei den vorherigen Rennen.

Le Mans könnte also die erste richtige Gelegenheit für den geplanten Kampf um den Open-Class-Sieg sein?

Ich hoffe, ja, ja. Das müssen wir versuchen und anstreben. Wir hatten 2015 noch kein problemfreies Wochenende. Trotzdem war das beste Open-Bike in den Rennen immer nur sehr knapp vor uns.
In Argentinien haben 0,3 sec zum zwölften Platz gefehlt. Wenn wir 20 Sekunden auf den Open-Sieger verloren hätten, würde ich mir Sorgen machen. Aber das ist nie geschehen.

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