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Marco Melandri für Althea? Ducati meldet Zweifel an

Von Ivo Schützbach
Am 8. Juli 2015 lösten Aprilia und Marco Melandri den gemeinsamen MotoGP-Vertrag wegen Erfolglosigkeit auf. Nun arbeitet der 32-Jährige aus Ravenna an seiner Rückkehr in die Superbike-WM.

Marco Melandri war Ende 2014 von Aprilia gegen seinen Willen ins MotoGP-Team transferiert worden. Er wäre 2015 lieber in der Superbike-WM auf Titeljagd gegangen, der Italiener hat immer betont, er würde nur mit einem Sieger-Motorrad in die MotoGP-Klasse zurückkehren. Davon ist die Aprilia RS-GP in ihrem ersten Jahr weit entfernt.

Der 32-Jährige zeigte in der Saison 2015 aber auch unterirdische Leistungen, gegenüber Teamkollege Alvaro Bautista büßte er regelmäßig über eine Sekunde pro Runde ein. Dies belastete die Atmosphäre im Gresini-Team und die Verbindung zu Aprilia. Melandri kritisierte die Aprilia mehrmals und machte sie für seine schlechten Leistungen verantwortlich.

Nun ist Melandri auf der Suche nach einem Arbeitgeber in der Superbike-WM. In seinen vier Jahren dort (2011 bis 2014) holte er in 102 Rennen für Yamaha, BMW und Aprilia 49 Podestplätze und 19 Siege. Die Weltmeisterschaft beendete er nie schlechter als auf Rang 4, 2011 wurde er Vizeweltmeister.

Italienische Medien träumen nun davon, dass Melandri die letzten drei Rennen 2015 in Jerez, Magny-Cours und Doha auf einer Werks-Ducati sitzen könnte. Weil in das Werksteam mit Davide Giugliano und Chaz Davies keine Unruhe gebracht werden soll wird spekuliert, dass Melandri mit einem dritten Bike für Althea Ducati ausrücken könnte. Dort wäre ein Fahrer seines Kalibers willkommen, mit Matteo Baiocco und Niccolò Canepa hat die Weltmeistertruppe von 2011 keine Stars unter Vertrag.

«Für die Zukunft könnte Marco eine konkrete Option für uns sein», bestätigte Althea-Chef Genesio Bevilacqua gegenüber SPEEDWEEK.com. «Momentan kann ich nur bestätigen, dass wir miteinander sprechen und nach einer Möglichkeit der Zusammenarbeit suchen.»

Aus Vermarktungssicht ist Melandri ein Hauptgewinn für jeden Hersteller und jedes Team. Doch der Hobbyflieger gilt auch als Diva, wenn die erwünschten Ergebnisse ausbleiben. Hinzu kommt: Melandri ist teuer. Sein Aprilia-Vertrag 2015 war dem Vernehmen nach mit 800.000 Euro dotiert.

Von Seiten Ducati wird dementiert, dass wir Melandri noch 2015 auf einer fast 100.000 Euro teuren Werks-Panigale sehen werden. «Ich weiß, dass Marco einen Job sucht, und dass Genesio an ihm interessiert ist», bestätigte ein Ducati-Manager. «Ich halte das aber lediglich für eine Diskussion, nichts ist sicher. Ich habe meine Zweifel, dass Althea ein drittes Motorrad einsetzen kann.»

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