Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Seltsam: Fernando Alonso (McLaren) 12., aber happy

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​McLaren setzt enorme Hoffnungen auf die Verbesserungen am Papaya-Renner. Im ersten Training tauchte Fernando Alonso auf Rang 6 auf, im zweiten wurde der Spanier nur Zwölfter. Was sollen wir davon ableiten?

«Druck? Was heisst da Druck? Pah, jede Putzfrau hat in der Formel 1 Druck!» Das pflegte mein langjähriger Journalistenkollege Helmut Zwickl zu sagen, wenn es für einen Piloten oder Rennstall darum ging, Leistung auf den Punkt abzurufen. Dann formulieren wir es anders: McLaren steht in Spanien besonders unter der Lupe.

Der zweitälteste und zweiterfolgreichste Rennstall der Formel 1 soll vierte Kraft im GP-Sport werden, im Windschatten der grossen Drei Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing. Ein Ziel, das in den ersten vier Läufen im Ergebnis erreicht worden ist (McLaren ist wirklich WM-Vierter), aber nicht beim Speed – da war McLaren zu selten Viertschnellster. Die Weiche zum wahren McLaren heisst Barcelona-Update, mit einer Fahrzeugnase, die Fragen aufwirft. Designer wie Gustav Brunner oder Gary Anderson haben mir immer gesagt: «Was schön aussieht, ist in der Regel auch schnell.» Insofern müsste McLaren dem Feld hinterherfahren. Die neue Nase kann wirdklich nur ein Aerodynamiker lieben.

Fernando Alonso im ersten Training Sechstschnellster, am Nachmittag dann nur noch auf Rang 12. Stoffel Vandoorne am Morgen Neunter, am Nachmittag auf dem gleichen Platz. Wie sollen wir das alles einordnen?

Fernando Alonso: «Das ist ein erheblicher Schritt vorwärts. Ich spüre, dass der Wagen mehr Leistungsfähigkeit hat. Ich spüre, dass der Wagen mehr Haftung aufbaut. Aber die Verhältnisse heute waren tückisch. Das ist einerseits auf den Wind zurückzuführen. Und andererseits auf die Wärme, das kompliziert das Reifen-Management. Für mich ist wichtig: Ich spüre den Wagen besser. Ich weiss, dass wir schneller geworden sind. Die grosse Frage jetzt: Wo bringt uns das gemessen an der Konkurrenz hin? Die Antwort auf diese Frage erhalten wir erst am Samstag.»

«Der Wind war wirklich mühselig. Es hat schon seinen Grund, warum wir so viele Fahrer neben der Bahn erlebt haben. Solche Verhältnisse machen es natürlich knifflig, die ganzen Verbesserungen richtig einzuschätzen. Am Samstag soll es kühler sein, Wolken kommen, Regen ist nicht ausgeschlossen. Das gilt auch für Sonntag. Gleichwohl bin ich guter Dinge: Wir konnten trotz schwieriger Verhältnisse alles ausprobieren, was wir uns vorgenommen hatten.»

«Die Pistenverhältnisse sind anders und doch gleich. Im Testwinter war es ungewöhnlich kühl. Was aber geblieben ist – die sehr glatte Oberfläche, da ist nicht die kleinste Welle zu spüren. Der Asphalt baut schönen Grip aus, aber wehe, wenn der abreisst! Ich habe den Eindruck, wir sind eher bei der Musik als an anderen Freitagen. Unser Ziel muss darin bestehen, dass wir es am Samstag in die Top-Ten schaffen.»

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