Quali Frankreich: Lewis Hamilton top, Leclerc stark
Nach der verregneten dritten Trainingsstunde war die Piste des Circuits Paul Ricard bis zum Start des Qualifyings genug trocken, um das Abschlusstraining auf den Slicks in Angriff zu nehmen. Die GP-Stars beeilten sich, eine Runde zu drehen, da die Wetterprognose weitere Regenschauer ankündigte. In den ersten fünf Minuten hatten sich bis auf Force India-Pilot Esteban Ocon denn auch sämtliche WM-Teilnehmer auf der Bahn blicken lassen. Und der Franzose schaffte es danach auch noch aus der Box.
Nach der ersten Hatz mussten Sergio Pérez, Fernando Alonso, Marcus Ericsson, Sergey Sirotkin und Lance Stroll um den Q2-Einzug zittern, während Hamilton mit 1:31,271 min die erste Position belegte. Den Piloten blieb aber noch genügend Zeit für einen zweiten Q2-Versuch. Der Schwede im Alfa Romeo-Sauber, der das Rennen wegen eines Chassis-Wechsels (Crash und Feuer im FP2) ohnehin aus der Box in Angriff nehmen muss, nutzte diese Chance, um sich zu verbessern.
Frühes Aus für McLaren-Duo
Am Ende mussten neben den beiden Williams-Fahrern Sirotkin (Platz 19) und Stroll (P20) auch die beiden McLaren-Piloten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne sowie Toro Rosso-Pilot Brendon Hartley bereits nach 18 Minuten aussteigen. An der Spitze änderte sich hingegen nichts mehr, sodass Hamilton sich über die Q1-Bestzeit freuen durfte.
Die Regelhüter hatten in der kurzen Pause bis zum Start des zweiten Qualifying-Segments alle Hände voll zu tun, denn sie mussten sich eine Szene anschauen, in der Sirotkin den gelben Renner von Nico Hülkenberg aufgehalten haben soll. Der Deutsche hatte sich lautstark über Funk beschwert, weil ihm der junge Russe im Weg stand. Die Stewards Garry Connelly, Enzo Spano, Yannick Dalmas und Jean-Marie Krempff kamen dennoch zum Schluss, dass keine Strafe nötig ist.
Die anderen Fahrer hatten ganz andere Sorgen, denn kaum war die Flagge fürs Q1 gefallen, fielen auch schon die ersten Regentropfen. Dennoch nahmen die 15 Schnellsten des Q1 erneut auf Slicks aus und nach dem ersten Versuch führte erneut Hamilton das Feld an. Er schaffte die 5,842 km in 1:30,645 min, obwohl er wie Bottas, Ricciardo und Verstappen auf den superweichen Reifen ausgerückt war.
Hülkenberg, Leclerc, Pérez, Ericsson und Ocon mussten zulegen, um sich fürs Top-10-Stechen zu qualifizieren. Im Falle von Rookie Leclerc klappte das auch, der Monegasse sorgte für Jubel bei Teamchef Frédéric Vasseur und seine Mannschaft, als er sich mit einer starken Runde den Q3-Einzug sicherte. Die Bestzeit ging erneut an Lewis Hamilton, der für seinen letzten Q2-Versuch wieder auf die ultraweichen Reifen gewechselt hatte – genau wie Bottas und Ricciardo, während Verstappen die viertschnellste Q2-Runde auf den supersofts geschafft hatte.
Die Top-10-Piloten hatten ihren ersten schnellen Versuch gerade absolviert, da krachte Romain Grosjean in der vierten Kurve in die Streckenbegrenzung, weil er die Kontrolle über seinen Renner ausgangs der dritten Kurve verloren hatte und ins Rutschen kam. Die Session wurde unterbrochen, um den Haas-Renner von der Piste zu schaffen.
Hamilton hatte sich zuvor mit 1:30,222 min die Spitzenposition vor Bottas gesichert, der nur 0,095 sec langsamer als der Silberpfeil-Star blieb, obwohl er sich einen Fehler auf seiner schnellen Runde erlaubt hatte. Ohne diesen wäre der Finne vor dem vierfachen Champion gelandet. Auch Kimi Räikkönen, der den sechsten Platz belegte, blieb beim ersten Versuch nicht fehlerfrei.
Der Finne war auch der Erste, der sich nach der sechsminütigen Zwangspause wieder auf der Strecke sehen liess. Diese hatte er für sich, den es dauerte eine ganze Weile, bis auch die Konkurrenz ausrückte. Dennoch konnte sich der Finne nicht verbessern, denn er leistete sich auch diesmal einen kostspieligen Fehler.
Auch sein Stallgefährte Vettel blieb nicht ohne Patzer und musste sich deshalb mit dem dritten Platz hinter dem Mercedes-Duo begnügen. Hamilton durfte mit 1:30,029 min über seine 75. Formel-1-Pole freuen. Neben Vettel darf Verstappen aus der zweiten Reihe starten, dahinter werden sich Ricciardo und Räikkönen einreihen. Sainz, Leclerc, Magnussen und Grosjean komplettierten die Top-10.