Fernando Alonso schimpft: «Das ist wie beim Fussball»
Fernando Alonso
Die Wut war gross, als sich Fernando Alonso im ersten freien Training in Grossbritannien ein Duell mit Haas-Pilot Kevin Magnussen lieferte. Der McLaren-Star schimpfte bereits am Funk, dass ihn der Däne gleich mehrmals von der Piste hatte drücken wollen– und fand Gehör bei den Rennkommissaren, die sich die Szene genauer ansahen und die beiden Streithähne nach den ersten 90 Trainingsminuten zum Rapport bestellten.
Sowohl Alonso als auch Magnussen legten ihre Sicht der Dinge dar und die Regelhüter Tim Mayer, Tom Kristensen, Mumtaz Tahincioglu und Steve Stringwell kamen daraufhin zum Schluss, von einer Strafe gegen den Haas-Piloten abzusehen. Das sorgte für Ärger beim zweifachen Weltmeister, der den Stewards unterstellte, auch angesichts von Magnussens Strafregister besonders milde geurteilt zu haben. Denn dem 25-Jährigen droht dank seiner zwei früheren Verwarnungen eine Rennsperre.
Alonso beschwerte sich vor laufender Kamera: «Ich schätze, weil er bereits zwei Verwarnungen kassiert hat, droht ihm nun eine Strafe – das ist ein bisschen wie im Fussball, wenn ein Spieler bereits eine gelbe Karte kassiert hat und man ihm deshalb einige Aktionen vergibt. Wie wir alle wissen, läuft das auch in der Formel 1 so.»
Der 32-fache GP-Sieger betonte auch gleich, dass der Zweikampf mit Magnussen nicht mit jenem Duell zu vergleichen sei, das er sich im zweiten freien Training mit Alfa Romeo-Sauber-Rookie Charles Leclerc geliefert hatte und das ohne brenzlige Manöver vonstatten gegangen war. «Das war eine ganz andere Situation. Ich hatte ein kleines Duell mit Leclerc, weil wir sehen wollten, wie sich das Fahrzeug im Verkehr verhält. Mit Charles läuft das auch immer sehr ruhig ab, denn er ist ein sehr talentierter Fahrer und man kann den Zweikampf geniessen», lobte er den Formel-1-Neuling – und leistete sich damit einen indirekten Seitenhieb gegen Routinier Magnussen.
Alonso verriet auch, dass er im Qualifying zum zehnten WM-Lauf auf dem Silverstone Circuit erneut einen harten Mittelfeld-Kampf erwartet: «Die Autos haben sich während der drei aufeinanderfolgenden Wochenenden kaum verändert, deshalb erwarte ich auch diesbezüglich keine grossen Überraschungen. Wahrscheinlich wird Haas das Mittelfeld anführen, und Renault sollte da Nahe dran sein, genauso wie Sauber. Ich hoffe, dass es ein besseres Pflaster für uns ist als die letzten beiden WM-Kurse, auf denen wir unterwegs waren. Ich hoffe, dass wir der Top-10 im Qualifying näher kommen werden als in Frankreich oder Österreich.»