Charles Leclerc (Sauber): «Noch nicht auf der Höhe»
Charles Leclerc in Silverstone
In Baku ist bei Sauber-Fahrer Charles Leclerc der Knoten geplatzt: Fabelhafter sechster Platz des 20jährigen Monegassen. Dann folgten Platz 10 in Spanien (teilweise mit dem heissen Atem von Fernando Alonso im Nacken), Bremsdefekt und Ausfall beim Heimrennen in Monte Carlo, Platz 10 in Kanada, erneut Rang 10 in Frankreich, schliesslich Platz 9 in Österreich. Umso erstaunlicher, dass Leclerc hier in Silverstone sagt, dass er mit sich selber nicht zufrieden sei.
Leclerc gilt als Entdeckung der Saison, meint aber: «Ich fühle mich nicht auf der Höhe, was das Selbstvertrauen angeht. Ich bin eher einer, der sich nach einem Rennen mit den negativen Aspekten abgibt, um zu sehen, was ich besser machen kann. Und da gibt es jede Menge. Ich habe in Paul Ricard Fehler gemacht und auf dem Red Bull Ring auch. Dennoch fahren wir regelmässig in die Punkte.»
«Vor der Saison hätten wir nicht geglaubt, dass wir so oft in Folge unter die Top-Ten vorstossen würden. Hier in England wird das ein wenig kniffliger. Hochgeschwindigkeitskurven liegen uns weniger.»
Nach dem zweiten Training gibt es wenig Grund für Pessimusmus: Leclerc auf dem guten zehnten Platz, Marcus Ericsson auf Rang 14.
«Was mich freut: Wie sich die harte Arbeit dieses Rennstalls bezahlt macht. Wir haben keine revolutionären Änderungen am Wagen, aber alle Verbesserungen waren immer Schritte vorwärts. Das ist in der Formel 1 nicht selbstverständlich. Gleichzeitig haben wir ein Auto, das leicht zu fahren ist. Alles geht also in die richtige Richtung.»
Auch in Sachen Karriere: Charles gilt als heisser Anwärter auf einen Platz bei Ferrari – sollte Firmenchef Sergio Marchionne Kimi Räikkönen in Pension schicken. Aber Leclerc lässt sich nicht irremachen: «Ich konzentriere mich auf diese Saison. Ich will Saub er weiter vorwärtsbringen. Wir haben unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Was das nächste Jahr für mich bringt, sehen wir dann später.»