Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Carlos Sainz (Ferrari/1.): Fast den Glauben verloren

Von Mathias Brunner
Ferrari-Fahrer Carlos Sainz gönnt sich einen Schluck – Ferrari

Ferrari-Fahrer Carlos Sainz gönnt sich einen Schluck – Ferrari

​Auf diesem Siegerpodest stimmte für die Tifosi alles: Doppelsieg für Ferrari, mit Carlos Sainz vor Charles Leclerc, die sich einen Schluck aus der Pulle des Schaumwein-Lieferanten genehmigten, der da heißt – Ferrari.

Zum dritten Mal in der Formel 1 erobert Carlos Sainz einen Grand-Prix-Sieg: Der 29-jährige Spanier hat sich nach Silverstone 2022 und Singapur 2023 nun den Triumph im Albert-Park von Melbourne gesichert.

«Meine Saison ist eine einzige Achterbahnfahrt», findet der Madrilene. «Es geht ständig rauf und runter. Noch vor der Saison die Mitteilung, dass ich 2025 nicht mehr im Ferrari sitzen werde, runter. Dann Rang 3 in Bahrain, rauf. Dann Blinddarm-Diagnose, Operation und kein Rennen in Jeddah, runter. Und nun Rückkehr ins Auto in Australien und Sieg, rauf. Puh ...»

«Die meiste Zeit nach dem Eingriff habe ich im Bett verbracht, also war die Renndistanz hier in Australien nicht ganz einfach zu verkraften. Zum Glück konnte ich das Tempo als Leader gut einteilen.»

«Aber ich werde hier nicht schummeln – die letzten zehn Runden waren anstrengend. Nach einer solchen Pause merkst du natürlich, dass du nicht im Vollbesitz deiner Kräfte bist.»

Das fragen sich auch die Tifosi: Hätte Ferrari an diesem Tag im Albert-Park triumphiert, wenn Max Verstappen mit dem Auto von Red Bull Racing keine Bremsprobleme gehabt hätte?

Carlos Sainz gibt zu: «Ich kann es nicht sagen. Gleich nach dem Start hatte ich den Eindruck, dass ich gut mithalten kann. Aber später habe ich gehört, dass er von Anfang an Bremsprobleme gehabt hat. Das konnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht wissen.»

«Ich habe nur gesehen, dass er den Wagen in Kurve 3 fast aus der Kontrolle verloren hätte, schon war ich an ihm dran, und diese Chance musste mir keiner zwei Mal geben. Ich rauschte an ihm vorbei.»

«Wirklich schwer zu sagen, wie sich das Rennen sonst entwickelt hätte. Aber hey, er hat so viele Grands Prix gewonnen! Da hinterfragen wir nichts, wenn wir mal eine solche Gelegenheit erhalten.»

«Ich muss zugeben: Nach der Operation in Saudi-Arabien habe ich mir viele Fragen gestellt. Wenn du im Bett liegst, geht dir durch den Kopf: Wie schnell bin ich wieder fit? Kann ich in Australien fahren? Im Grunde lag ich nur im Bett, bis es in den Flieger Richtung Melbourne ging, und ganz ehrlich – ich war mir meiner Sache nicht sicher.»

«Aber die Ärzte hatten mir gesagt: ‚Du wirst sehen, in Australien geht es dir von Tag zu Tag markant besser.’ Und genau so ist es gekommen.»

So, und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie geht es Sainz wirklich? Der Madrilene gibt zu: «Ich glaube, mein Körper ist noch immer im Selbstschutzmodus. Ich mache bewusst und auch unbewusst alles ein wenig langsamer und vorsichtiger. Mein Bauch fühlt sich noch immer seltsam an. Und ich werde sicher am Montag nach dem Rennen ein wenig steifer sein als normal. Aber das nehme ich gerne in Kauf.»

Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt

*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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