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Jerez: Warum Dani Pedrosa nicht einfach nur dabei ist

Von Manuel Pecino
In seinen bisher 13 MotoGP-Rennen in Jerez fuhr Dani Pedrosa zehn Mal aus der ersten Startreihe los und stand zehn Mal auf dem Podium. Was gelingt dem Red Bull-KTM-Testfahrer nun bei seinem Wildcard-Auftritt?

Die Erwartungen an Dani Pedrosa sind vor seinem Wildcard-Einsatz am Wochenende in Spanien enorm. Denn obwohl er seine Karriere als Rennfahrer 2018 beendet hat, verfügt der Katalane noch immer über eine Heerschar treuer Fans. Follower, die Pedrosas Chancen auf ein gutes Ergebnis in Jerez in den vergangenen Tagen zum Trend-Topic auf den sozialen Netzwerken gemacht haben.

Abgesehen von einem Wildcard-Auftritt 2021 beim Steiermark-GP auf dem Red Bull Ring verfügt der mittlerweile 37-Jährige allerdings seit vier Jahren über keine Rennpraxis. Nun kehrt er zu einem Zeitpunkt in die MotoGP zurück, in der die Abstände in Zehntel- und sogar Tausendstelsekunden gemessen werden. Keiner aber wagt zu sagen, dass ein gutes Ergebnis für Dani an diesem Wochenende außer Reichweite ist.

Die Präzedenzfälle zurückgetretener Fahrer, die sich für eine Renn-Comeback entschieden haben, lässt die Vermutung aufkommen, dass ein Remake nie so gut wie das Original ist.

Der jüngste Fall ist der von Andrea Dovizioso, dreifacher MotoGP-Vizeweltmeister hinter einem überragenden Marc Márquez, der sich nach der Saison 2020 in ein Sabbatjahr verabschiedete und neun Monate später ein Angebot annahm, in die Weltmeisterschaft zurückzukehren. Ein Comeback auf der Yamaha, das in einem Fiasko endete und seinen definitiven Rücktritt noch vor dem Ende der Saison 2022 zur Folge hatte.

Sete Gibernau erging es in dieser Hinsicht nicht viel besser. Seinen ersten Rücktritt aus dem Jahr 2006 machte er 2009 rückgängig. Auch in seinem Fall ein frustrierendes Comeback. Er beendete die Saison ebenfalls nicht und zog sich zur Hälfte des Jahres ein weiteres Mal in den Ruhestand zurück. 2019, zehn Jahre danach, kehrte Gibernau mit dem Pons Team in den MotoE-Weltcup zurück. Am Ende der Saison trat er ein drittes Mal zurück – es scheint der endgültige Rücktritt für den mittlerweile 50-Jährigen zu sein.

Pedrosas Situation ist anders als die von Dovizioso oder damals Gibernau. Denn einerseits kehrt Dani als Wildcard-Fahrer zurück, also nur für den Spanien-GP. Zweitens hat er als KTM-Testfahrer nie mit dem MotoGP-Fahren aufgehört. Drittens bereitete er sich gründlich auf das Rennwochenende vor, indem er in Jerez testete, während die Motorrad-WM in Amerika Station machte.

Dann gibt es da noch einen vierten Faktor, die Wetten «gegen» Pedrosa zumindest zu einem Risiko machen: Seine Bilanz auf dem Circuito de Jerez.

Dani bestritt 21 Rennen auf der andalusischen Strecke, 13 davon als MotoGP-Pilot. Seine drei Siege allein sind auf den ersten Blick noch nichts Herausragendes, aber wenn man den Anteil an Podestplätzen (85 Prozent seiner bestrittenen Jerez-Rennen) und Starts aus der ersten Reihe (83 Prozent) und die fünf Pole-Positions miteinrechnet, verändert sich diese Perspektive.

Es stimmt zwar, dass zu seiner Zeit die Unterschiede zwischen den Fahrern noch in Sekunden oder zumindest halben Sekunden gemessen wurden – nicht in Zehntelbruchteilen wie heutzutage – und es stimmt, dass es für Pedrosa als Testfahrer nicht mehr zum täglichen Brot gehört, sich mit anderen auf der Strecke zu messen, aber der Satz «Dani ist Dani» bekommt in Verbindung mit seiner Jerez-Bilanz eine besondere Bedeutung.

Wozu wird Dani Pedrosa am Wochenende fähig sein? Ein Top-10-Ergebnis wäre ein großartiges Ergebnis; mehr als das wäre ein Wunder. Es war zu hören, dass der KTM-Edeltester bei seinen jüngsten Testfahrten in Jerez schnell war, und man hat mir auch versichert, dass Pedrosa nicht nur antreten wird, um vor vollem Haus zu cruisen, sondern dem Publikum sehr wohl etwas für die Unterstützung zurückgeben will. In Abwesenheit von Marc Márquez ist Dani zur Referenz für die spanischen Fans geworden.

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