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Bagnaia zu Fight mit Marc Márquez: «Für mich normal»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und Pecco Bagnaia: Enger Kampf

Marc Márquez und Pecco Bagnaia: Enger Kampf

Nach einer mühsamen Anfangsphase und einem harten Kampf mit Marc Márquez belegte Pecco Bagnaia im Sprint von Le Mans noch Platz 3. Zu seinen Forderungen an die Stewards stellte der Ducati-Star danach einiges klar.

Kurz nach der Zieldurchfahrt gab Francesco «Pecco» Bagnaia nach einem intensiven 13-Runden-Sprint zu Protokoll: «Marcs Überholmanöver war dann sehr aggressiv, es kam zur Berührung und ich habe zwei Plätze eingebüßt.» Im Rennen hatte er zuvor mit einem Handzeichen deutlich gemacht, dass er mit dem Manöver des achtfachen Weltmeisters nicht einverstanden war.

Anschließend stellte der 26-jährige Italiener in der Pressekonferenz aber klar: «Wenn es zu einer Berührung kommt, kannst du in dem Moment mit dem Adrenalin und der Anspannung wütend werden. Mit Sicherheit ist Marc einer der aggressivsten Fahrer im Zweikampf, ich glaube aber, dass es so sein muss. So ein Kampf ist aus meiner Sicht die Normalität und so sollte es auch bleiben – nicht wie vor zwei Wochen, als ich für dieselbe Art von Manöver bestraft worden bin. Man erinnert sich schließlich an die Rennen, in denen der Fight hart war.»

Bagnaia und Márquez waren sich zuvor bei den TV-Interviews über den Weg gelaufen. Sie tauschten einen Handschlag und ein paar Worte aus. «Ich habe ihm nur gesagt, dass es immer so sein sollte. Es war ein aggressiver Fight – und das muss uns erlaubt sein, ohne Angst vor einer Strafe zu haben. Ehrlich gesagt, ich hatte Angst davor, als ich hinter ihm war. In Kurve 7 hatte ich zwei Möglichkeiten, habe mich aber gefragt: ‚Okay, probiere ich es oder nicht?‘ Denn laut dem, was am Freitag [in der Safety Commission] besprochen wurde, bedeutet eine Berührung normalerweise, dass man die Position zurückgeben muss. Deshalb habe ich aufgepasst.»

Luca Marini äußerte sich am Samstag wütend darüber, dass eben diese Regelung vom FIM MotoGP Stewards Panel im Sprint nicht wie angekündigt umgesetzt worden war. Bagnaia: «Ja, am Freitag wurde besprochen, bei einer Berührung gibt es eine ‚Drop one position‘-Strafe, es war aber ein umfangreicheres Thema. Wir sind aber zum Rennfahren hier, da ist es normal, dass Überholmanöver manchmal aggressiv sind.»

Von den Stewards wünscht sich der Weltmeister weiterhin: «Mehr Konstanz – aber in die Richtung von heute, nicht wie vor zwei Wochen.» Denn im Spanien-GP hatte Bagnaia bekanntlich nach einem Überholmanöver gegen Jack Miller die Position im Anschluss zurückgeben müssen.

Deshalb schickte der Ducati-Lenovo-Werksfahrer Teammanager Davide Tardozzi in Le Mans zu den Rennkommissaren. «Ich habe nach dem Rennen Davide gebeten, mit den Stewards zu sprechen – nicht um Márquez zu strafen, sondern um zu verstehen, warum sie mich in Jerez bestraft haben. Sie sollen uns erlauben, das zu tun, was wir tun. Für mich geht es mehr darum.»

Zum Rennverlauf sagte Bagnaia, der in der WM-Tabelle nun 23 Punkte vor dem neuen Zweiten Brad Binder liegt: «Ich hatte etwas Mühe mit dem Reifen, die entweder zu kalt oder zu warm waren. Ich habe also zwei bis drei Runden gebraucht, bis sich die Situation eingependelt hat und ich das Gefühl wiedergefunden habe. Als mich Martin überholt hat, war er in dem Moment so viel schneller. Ich musste einfach ein bisschen ruhig bleiben, weil es sehr einfach war, einen Fehler zu begehen. Das Gefühl war nicht wie erwartet, vielleicht müssen wir für den Sonntag etwas ändern. Ich bin aber trotzdem glücklich, weil es immer wichtig und gut ist, in den Top-3 zu sein.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 9 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 94 Punkte. 2. Binder 71. 3. Bezzecchi 68. 4 Martin 5. Marini 54. 6. Zarco 50. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Rins 47. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 149 Punkte. 2. KTM 90. 3. Aprilia 69. 4. Honda 66. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 122 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 120. 3. Prima Pramac 110. 4. Ducati Lenovo Team 99. 5. Aprilia Racing 80. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3, 21. 11. Repsol Honda 17.

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