Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Jorge Martin: «Muss meinen Instinkt kontrollieren»

Von Manuel Pecino
Jorge Martin weiss: «Die zweite Saisonhälfte ist meine stärkste Phase»

Jorge Martin weiss: «Die zweite Saisonhälfte ist meine stärkste Phase»

Jorge Martin fehlen nach den ersten fünf Rennwochenenden nur 14 Punkte auf WM-Leader Pecco Bagnaia. Der Pramac-Ducati-Pilot ist als WM-Vierter der bestplatzierte Spanier im MotoGP-Feld, und das kommt nicht von ungefähr.

Jorge Martin reist als WM-Vierter nach Mugello, er führt die Armada der spanischen MotoGP-Piloten in der aktuellen WM-Tabelle damit an. Das ist angesichts der harten Konkurrenz kein Kinderspiel, schliesslich kämpfen mit Aleix Espargaró, Maverick Viñales, Joan Mir, Alex Rins und Alex Márquez gleich mehrere hochkarätige Landsmänner des 25-Jährigen aus Madrid in der GP-Königsklasse mit.

Martin erledigt seine Hausaufgaben, und das sogar richtig gut, sein Rückstand auf WM-Spitzenreiter Pecco Bagnaia beträgt nur 14 Punkte. Der Erfolg geht auch auf den Reifeprozess zurück, den er durchlaufen hat. War er in der Vergangenheit oft Opfer seiner eigenen Emotionen, ist er heute sehr viel bedachter unterwegs. Er weiss, mit welcher Intensität er jeweils ans Werk gehen muss.

Zumindest tut er dies auf der Rennstrecke, daneben gibt er weiter Vollgas, wie sein Manager scherzt: «Jorge ist hyperaktiv, er muss immer irgendetwas unternehmen. Wenn ich mit ihm reden will, dann fessle ich ihn entweder an einen Stuhl oder ich treffe mich zum Lunch mit ihm, um sicherzustellen, dass er eine Weile am Tisch bleibt.»

Wie der Madrilene seinen diesjährigen Erfolg begründet und was ihn antreibt oder einbremst, erzählt er im SPEEDWEEK.com-Interview.

Es wurde viel über Bagnaia, Bezzecchi und Binder gesprochen. Du bist da, Vierter in der Meisterschaft, nur 14 Punkte hinter Pecco, der die WM anführt. Geht das auf eine wohl überlegte Vorgehensweise zurück oder hat sich das einfach so ergeben?

Ich war von Anfang an einer der Stärksten, in der Vorsaison und bei jedem GP, der bisher stattgefunden hat. In jedem Rennen habe ich an der Spitze gekämpft, ausser in Portimão und in Austin. Aber in den anderen Rennen war ich superstark. Vielleicht nicht so stark auf einer Runde, aber ich habe hart am Tempo gearbeitet, das in der Vergangenheit ein Schwachpunkt von mir war.

Spielt dir das Sprint-Format in die Hände?

Ja, ich denke, es ist ein Gewinn. Aber abgesehen davon war ich in Jerez zwei Mal Vierter, in Le Mans war ich Erster und Zweiter und in Argentinien war der Sprint schlechter für mich. Letztlich kannst du dich sowohl für den Samstag als auch für den Sonntag gut positionieren, wenn du schnell bist und ein gutes Qualifying hast.

In Le Mans warst du sehr stark unterwegs. Hat es dich gestört, dass der WM-Kalender danach eine dreiwöchige Pause vorsah?

Ja, denn als Fahrer bevorzuge ich es, wenn mehrere Rennen in Folge stattfinden. Nach einer langen Pause ist es hart, wieder einen guten Rhythmus zu finden. Normalerweise läuft es am Saisonende sehr viel besser für mich, denn dann geht es Schlag auf Schlag und du kannst ein gutes Vertrauen auf dem Bike aufbauen.

Wirst du die Strategie der Regelmäßigkeit auch in den drei aufeinander folgenden Rennen beibehalten, oder sind solche Vorsätze vergessen, wenn das Helmvisier runtergeklappt wird?

Ja, man denkt nicht darüber nach, zumindest ich nicht. Ich versuche, mir über meine Möglichkeiten klar zu werden, und wenn es an einem Tag ein Rennen ist, das ich einfach nur beenden muss, dann beende ich es. Wenn ich an einem Tag das Sprintrennen zur Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag nutzen muss, dann opfere ich den Samstag. Ich muss meinen Instinkt kontrollieren, das ist wichtig, denn ich denke, wenn ich zur Saisonmitte zu den Top-4 oder Top-5 gehöre, kann ich es schaffen. Die zweite Saisonhälfte ist meine stärkste Phase.

Du liegst nur 14 Punkte hinter Pecco, das ist nicht viel.

Ja, es ist noch eine Menge drin. Ich denke, dass mir nicht nur die Strecken am Ende des Jahres besser liegen, sondern auch, wie ich schon sagte, dass ein Rennwochenende nach dem anderen für mich von Vorteil sein kann. Ich hoffe, dass ich dort den Unterschied machen kann.

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Pirro 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.

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