MotoGP: Hintergründe zu Topraks Yamaha-Test

Honda-Pilot Joan Mir: Ich bin kein Hinterherfahrer!

Von Thomas Kuttruf
Nur Joan Mir (9.) gelang auf der Honda der direkte Einzug ins Q2

Nur Joan Mir (9.) gelang auf der Honda der direkte Einzug ins Q2

Nach Platz 9 im MotoGP-Zeittraining von Valencia zeigte sich Honda-Werksfahrer Joan Mir erleichtert. Auch weil er sich vor allem auf die Abstimmung der RC213V für die letzten beiden Rennen des Jahres konzentriert hatte.

Die erste Frage an Joan Mir drehte sich noch einmal um den technischen Ausfall der Nummer 36 beim Portugal-GP. Weiß der Mallorquiner mittlerweile, was den technischen Ausfall beim Großen Preis von Portugal verursacht hatte? «Nein. Ich weiß es nicht. Aber die Techniker wissen es und sie wissen auch, was zu tun ist, damit es nicht mehr passiert. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass es schon mal zwei Ausfälle in Folge gab – aber auch das kann passieren in einer solchen Phase der Entwicklung.»

Zum Tagesgeschehen in Valencia. Nachdem sich zu Beginn des Events gleich drei Honda-Piloten in den Top-10 aufgehalten hatten, Entwicklungspilot Aleix Espargaro sogar mit der MotoGP-Elite mithalten konnte, gerieten die Piloten der RC213V im wichtigen Zeittraining unter Druck.

Nach einer ereignisreichen Stunde war nur noch Joan Mir auf Platz 9 übrig geblieben – alle anderen müssen sich am Samstag im Q1 beweisen.

Angesprochen auf seiner Leistung im Zeittraining stellte Mir zunächst klar. «Um mit der Honda im Qualifying ganz nach vorne zu fahren, dafür muss wirklich alles optimal zusammenpassen, das lässt sich nicht improvisieren. Wir haben das dieses Jahr genau einmal geschafft, in Japan. Deswegen geht es für uns immer darum, an dem Gesamtpaket herumzufeilen.»

Mir ergänzte: «Dazu kommt mein ganz persönlicher Stil. Ich habe mich schon immer darauf konzentriert, für die Rennen bereit zu sein. Das sieht man auch an der Anzahl meiner Pole-Positions.»

Mirs Aussage kann bestätigt werden. In seiner gesamten Karriere mit insgesamt zwei WM-Titeln gelang das Kunststück, von Startplatz 1 loszufahren, nur zweimal.

Der Honda-Pilot erklärte weiter: «Es gibt Fahrer, die hängen sich an, um – ohne richtige Abstimmung – auf einen guten Startplatz zu kommen. Abgesehen davon, dass man damit eigentlich nie auf Pole fährt, ist das überhaupt nicht meine Art. Ich fahre nicht hinterher, ich arbeite immer alleine.»

Der Valencia-GP hat für das MotoGP-Projekt von Honda enormen Stellenwert. Vom Ergebnis hängt ab, ob der größte Motorradhersteller der Welt für 2026 in den Concessions-Rang C aufsteigt. Erreicht der beste Honda-Pilot neun Zähler, ist der Aufstieg besiegelt. Was neben dem Einfrieren der Motorenentwicklung und einem gestrichenen Aero-Update auch das Testverbot für Stammfahrer Mir bedeuten würde.

«Ich hoffe doch wirklich sehr, dass es uns gelingt. Ich war mir fast sicher, schon in Portimao die benötigten Punkte zu holen – aber dann kam es etwas anders», so der Spanier abschließend mit einem zuversichtlichen Augenzwinkern.

Auch wenn sich Mir als einziger Honda-Pilot direkt ins Q2 fuhr, wäre es falsch, von einer Abgeschlagenheit der anderen Akteure zu sprechen. Luca Marini, der das Zeittrainiung als langsamster Pilot des Honda-Quintetts auf Platz 16 beendet, war nur 0,262 langsamer als der zufriedene Joan Mir.»

Ergebnisse MotoGP Valencia, Zeittraining (14. November):

1. Pedro Acosta (E), KTM, 1:29,240 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,053 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,185
4. Alex Marquez (E), Ducati, +0,233
5. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,315
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,316
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,353
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,357
9. Joan Mir (E), Honda, +0,394
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,433
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,489
12. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,566
13. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,592
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,593
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,651
16. Luca Marini (I), Honda, +0,656
17. Alex Rins (E), Yamaha, +0,759
18. Maverick Vinales (E), KTM, +0,907
19. Enea Bastianini (I), KTM, +0,997
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,027
21. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,064
22. Jorge Martin (E), Aprilia, +1,164
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,289
24. Nicolo Bulega (I), Ducati, +1,312

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