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Daniel Ricciardo: Seine Lösung fürs Überholproblem

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo verfolgt in Australien Kimi Räikkönen

Daniel Ricciardo verfolgt in Australien Kimi Räikkönen

​Der fünffache Grand-Prix-Sieger Daniel Ricciardo spricht über Feinheiten beim Attackieren mit einem 2018er Auto, die Aussichten für das Rennen in Bahrain und seinen neuen Vertrag.

Der Grosse Preis von Australien hat, wie vor einem Jahr, die Diskussion entfacht: Diese Autos machen irren Spass, aber überholen lässt sich damit nicht. Daniel Ricciardo findet: «Auf einigen Pisten wird es einfacher sein als in Melbourne. Wir sind gemessen an 2017 nochmals schneller geworden, das macht es schwieriger. Ich hatte schon vor einem Jahr den Verdacht – die Autos sehen cooler aus, aber sie sind erheblich breiter, das wird uns die Aufgabe nicht vereinfachen. Wenn der Fahrer vor dir alles richtig macht, dann gibt es fast keinen Weg vorbei.»

«Es ist eine Zwickmühle. Jeder von uns will ein möglichst schnelles Auto. Aber wir wollen auch fetzige Rennen zeigen. Wenn ich die Wahl hätte, dann wäre es mir lieber, wir hätten etwas weniger Speed und könnten bessere Grands Prix zeigen. Wir müssen da einen Kompromiss finden.»

«In Australien war ich zwar verblüfft davon, wie nahe ich Kimi Räikkönen folgen konnte. Aber er hätte schon einen Fehler machen müssen, damit ich eine echte Chance zum Angriff erhalte. Wenn der Fahrer vor dir erfahren ist und nicht einschläft, dann hast du in neun von zehn Fällen keine Chance. Ich hatte mehr als zwanzig Runden lang das schnellere Auto als Kimi, und doch kam er vor mir ins Ziel. Vielleicht hätte ich auf einer anderen Bahn als Melbourne bessere Chancen gehabt.»

«Klar soll ein Überholmanöver etwas Besonderes bleiben. Mit meiner Attacke auf Hülkenberg beispielsweise war ich sehr happy. Denn ich weiss, dass so ein Angriff nur wenigen Piloten gelungen wäre. Aber die Balance muss stimmen. Überholen soll nicht zu einfach sein, weil es dann beliebig wird. Aber auch nicht so schwierig wie heute, wenn du im Normalfall chancenlos bleibst.»

Was rechnet sich der 28-Jährige für den Bahrain-GP aus? Daniel: «Wenn wir im Rennen einen so guten Wagen haben wie in Australien, dann sind wir von der Spitze nicht weit entfernt. Hier in Bahrain kannst du besser überholen. Du hast mindestens zwei gute Stellen. Ich würde mich sehr wundern, wenn wir hier so wenige Überholmanöver erleben wie in Australien.»

Was ist in Bahrain möglich? «Startreihe 1 knacken wir nur, wenn Valtteri Bottas erneut einen Unfall hat. Mercedes wird wohl die erste Reihe für sich beanspruchen. Und wenn wir alles geben, wird es knapp gegen Ferrari. Ihr Alles ist ein wenig besser als unser Alles. Und ich rede hier vorwiegend vom Motor. Im Rennen scheint unser Auto mit den Reifen behutsamer umzugehen, das wird sich als Vorteil erweisen.»

Wie sieht es in Sachen Vertrag aus? Ricciardo: «Bis Europa wird da nicht viel passieren.»

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