Verletzter Ferrari-Mechaniker: Erfolgreiche Operation
Es war die Schrecksekunde des zweiten WM-Lauf des Jahres: In Runde 36 wurde Ferrari-Star Kimi Räikkönen beim Boxenstopp das grüne Licht angezeigt, obwohl das linke Hinterrad noch nicht gewechselt worden war. Der Finne brauste auf Befehl los – und riss Mechaniker Francesco Cigarini mit.
Dieser hatte sich in Position gebracht, um den frischen linken Hinterreifen zu reichen. Doch weil sich der alte Reifen nicht gleich abmontieren liess, kam er gar nicht erst dazu. Räikkönen erwischte den Italiener am linken Bein und verletzte ihn dabei so schwer, dass er mit der Liege ins Streckenkrankenhaus getragen werden musste.
Dort stellten die Ärzte einen Bruch des Schien- und Wadenbeins fest, weshalb das Ferrari-Teammitglied daraufhin ins BDF Krankenhaus von Bahrain gebracht wurde. Dort musste er sich gleich unters Messer legen. Die Operation verlief wie gewünscht, meldete der Mechaniker noch vom Krankenbett aus.
Auf der Kommunikationsplattform Instagram erklärte Cigarini: «Die Operation ist gut verlaufen. Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken, die sich nach meinem Befinden erkundigt haben und sich sorgen gemacht haben. Ein ganz dickes Dankeschön, das ist alles!» Dazu lieferte ein Bild von sich samt dick eingegipstem Bein. Auf den Eintrag reagierten Tausende von Tifosi. Und auch GP-Ass Kimi Räikkönen, der seit Dezember ein Instagram-Konto pflegt, gehörte zur grossen Gruppe jener, die dem Scuderia-Schrauber eine schnelle Genesung wünschten.
Bei Ferrari begann die Fehleranalyse sobald klar war, dass es Cigarini den Umständen entsprechend gut ging. Die grosse Frage, die es zu klären gilt, lautet: Warum wurde Räikkönen das grüne Licht gegeben, wenn der linke Hinterreifen noch nicht drauf war? Normalerweise bestätigt das Teammitglied am Schlagschrauber jeweils mittels Knopfdruck, dass der Reifenwechsel erfolgt ist. Erst wenn auf allen vier Seiten der Knopfdruck getätigt wurde, erfolgt die Freigabe zum Losfahren.
Die Scuderia-Verantwortlichen durften sich nach dem Rennen nicht nur über den missglückten Boxenstopp und das versaute Rennen von Räikkönen ärgern, der aus der ersten Reihe mit guten Aussichten auf ein starkes Ergebnis in den zweiten WM-Lauf gestiegen war. Sie mussten auch zähneknirschend eine Strafe von 50.000 Euro hinnehmen, weil sie das Auto in unsicherem Zustand hatten losfahren lassen.