Franz Tost: «Das habe ich von Pierre Gasly erwartet»
Pierre Gasly bescherte Toro Rosso-Teamchef Franz Tost viel Freude in Bahrain
Für Franz Tost war es eine besondere Genugtuung, seinen Schützling Pierre Gasly im Flutlicht-GP von Bahrain über die Ziellinie flitzen zu sehen. Denn der Franzose war der Vierte, der auf dem Wüstenkurs die schwarz-weiss karierte Zielflagge sah – und damit «Best of the Rest» hinter den Podeststürmern Sebastian Vettel, Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Damit übertraf er selbst die ambitionierten Erwartungen seines Chefs.
«Ich freue mich für das Team, denn Toro Rosso und Honda haben im Winter sehr hart gearbeitet und zum Glück werden wir nun dafür belohnt», erklärte der Toro Rosso-Teamchef nach der Wüsten-Hatz. Und er lobte: «Die Honda-Ingenieure im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Sakura haben einen fantastischen Job gemacht, denn der Motor ist schnell und zuverlässig. Honda hat für dieses Rennwochenende einige Anpassungen vorgenommen und. Auch wir hatten neue Teile dabei, die unsere Performance verbessert haben.»
«Ich hoffe, dass es nun so weitergehen wird. Es wird sicherlich nicht der vierte Platz, aber unser Ziel ist es, wenigstens ein Auto ins Q3 und beide Autos in die Punkte zu bringen. Das wäre auch in Bahrain möglich gewesen, aber leider hat Brendon Hartley diese 10-Sekunden-Strafe kassiert. Sonst hätte er auf dem achten oder neunten Platz landen können», ist Tost überzeugt. Er betonte: «Die Strafe war in meinen Augen ziemlich hart, denn er hat es ja nicht absichtlich gemacht. Aber die Rennkommissare haben entschieden und wir akzeptieren das.»
Für Gasly hatte der Tiroler natürlich viele lobende Worte: «Er hat einen unglaublich guten Job gemacht, denn auch im Qualifying hat er alles richtig gemacht. Im Rennen legte er einen guten Start hin, anschliessend hat er fantastisch gegen Kevin Magnussen gekämpft und sich sehr hart verteidigt, und daraufhin hat er es nach Hause gebracht, ohne einen Fehler zu machen. Ich gratuliere ihm, das war sehr gute Arbeit!» Und er stellte klar: «Natürlich habe ich es von ihm erwartet, sonst wäre er kein Teil der Red Bull-Nachwuchstruppe und er würde auch nicht für Toro Rosso fahren.»
Tost gestand unumwunden: «Wir haben natürlich nicht damit gerechnet, beim zweiten Rennen den vierten Rang zu holen. Aber uns wurde von Honda immer gesagt, dass wir innerhalb der ersten zehn Rennen ein gutes Resultat erwarten dürfen. Später, in der zweiten Saisonhälfte, sonnten wir dann mit beiden Autos in den Top-Ten mitkämpfen können: Das heisst: Beide sollten den Sprung ins Q3 schaffen und im Rennen Punkte holen. Das sollte auch möglich sein, wenn unser Motoren- und Chassis-Entwicklungsplan aufgeht. Die erste Hälfte wird noch schwieriger, aber ich bin zuversichtlich, was die zweite angeht.»
Der 62-Jährige mahnte auch: «Man darf nicht vergessen, dass der vierte Platz auch durch die Umstände zustande kam. Daniel Ricciardo und Max Verstappen fielen etwa aus, auch Kimi Räikkönen kam nicht ins Ziel. Lewis Hamilton hatte am Anfang einige Probleme. Aber unser Renntempo war ziemlich stark und konstant, Pierre machte keine Fehler, die Boxenstopps liefen sauber ab und das heisst, dass wir ohne irgendein Problem auch ohne diese Ausfälle auf dem sechsten oder siebten Platz hätten landen können.» Deshalb will er auch nicht darüber nachdenken, ob ein Podestplatz in Reichweite ist: «Träume sind erlaubt, aber ich bin mit dem vierten Platz mehr als zufrieden.»