Sebastian Vettel (Ferrari/1.): Sorgen wegen Räikkönen
Freudensprung von Sebastian Vettel nach seiner 52. Pole-Position
Ferrari wie in Bahrain in der ersten Reihe, erste Pole für Ferrari in China seit vierzehn Jahren (Rubens Barrichello), Sebastian Vettel ballte triumphierend die Faust und zeigte seinen Vettel-Finger: Ich bin die Nummer 1, ich bleibe die Nummer 1.
Der Deutsche sprudelte: «Die ganze Runde war gut, das Auto war grandios heute, besser geht es nicht. Die erste schnelle Runde war nicht fehlerfrei, in den Kurven 3 und 6 habe ich gepatzt, beim zweiten Versuch hat alles geklappt.»
Vettel denkt schon ans Rennen: «Ich werde einen guten Start brauchen, denn auf jener Seite, wo Kimi losfahren kann, liegt mehr Gummi.»
Verblüffend: Es ist erst die zweite Pole-Position für Ferrari in China, wo die Italiener eine gewaltige Fangemeinde haben. Entsprechend lautstark wurde Sebastian nach seiner Bestzeit von den Fans gefeiert.
Ferrari wie in Bahrain in der ersten Startreihe, das ist ein starkes Signal: Wer noch Zweifel hatte, dass die Italiener auf Augenhöhe mit Mercedes kämpfen, ist nun eines Besseren belehrt. Der Wagen liegt traumhaft, der Motor ist stark und standfest, der Wagen funktioniert in der Wärme von Bahrain so gut wie unter kühlen Bedingungen in China.
Nochmals Sebastian Vettel: «Einfach war es nicht, die Windrichtung hat die ganze Zeit über gewechselt. Ich habe ständig auf die Flaggen geachtet, um zu erahnen, was in der nächsten Kurve auf mich zukommt. Zwei Mal habe ich den Wagen fast aus der Kontrolle verloren.»
«Der Abstand zu Mercedes erstaunt mich. Wenn es eine Piste gibt, wo es was bringt, wenn du die Leistung hochdrehst, dann hier.»
Formel-1-Champion Damon Hill glaubt: «Die Leistung von Ferrari ist überaus eindrucksvoll. Aber das Rennen ist eine andere Schuhnummer. Ich glaube, da werden die Top-Teams ganz dicht beisammen liegen.»
Sebastian Vettel muss aufpassen. Der Heppenheimer weiss, dass Kimi Räikkönen nach den Vorkommnissen von Australien und Bahrain angestachelt ist.
Sebastian Vettel: «Ich gehe nicht davon aus, dass die Abstände morgen gleich gross sein werden. Aber es kann nicht schaden, aus der ersten Reihe loszufahren.»