MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Mika Häkkinen über Fall Räikkönen: «Fehler verboten!»

Von Rob La Salle
​Der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (49) warnt nach dem Boxenstoppdrama bei Ferrari in Bahrain: «In der Boxengasse gilt – Fehler verboten!» Der 20fache GP-Sieger schlägt eine simple Lösung vor.

Da wurde Mika Häkkinen zum Fan: Die letzten Runden des Bahrain-GP rissen auch den Weltmeister von 1998 und 1999 vom Sessel. Der 49jährige Finne schwärmt in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet: «Sebastian Vettels Sieg war eine der strategisch besten Fahrten seiner Karriere. Mein anderer kraftvoller Eindruck: Der Sport kann von Glück reden, dass der Mechaniker Francesco Cigarini beim Boxenstoppdesaster von Ferrari mit Beinbrüchen davongekommen ist.»

«Mir war nach dem Saisonbeginn in Australien bewusst: Das wahre Bild haben wir noch nicht erkannt. In Bahrain wurde bald klar, dass Ferrari extrem gut aufgestellt ist. Aber wer hätte vor dem Rennwochenende schon gedacht, dass wir keinen Mercedes in der ersten Startreihe sehen würden? Ferrari auf 1 und 2, Mercedes nur auf 3 und 9, das war eine ungewöhnliche Ausgangslage.»

«Der Unfall beim Boxenstopp von Kimi Räikkönen zeigt: Obschon Stopps von weniger als drei Sekunden Routine scheinen, lauern Risiko und Gefahr. Als ich noch im McLaren sass, hatten wir den so genannten Lollypop-Mann. Er gab mir mit seiner Tafel die Fahrt frei, wenn beim Stopp alles glattgelaufen war. Heute ist alles automatisiert. Es ist gewiss kein Zufall, dass wir eine ganze Reihe von verpatzten Stopps gesehen haben – bei Haas im Australien-GP, bei Kimi in Bahrain.»

«Ich bin froh, wenn die FIA da genauer hinschaut. Reifenwechsel sind ein wichtiger Teil des Formel-1-Spektakels. Es wäre schade, wenn wir sie verlieren würden. Aber ich frage mich, ob Ampelsysteme wirklich der Weisheit letzter Schluss sind. Wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen, sollte der Mensch das letzte Wort haben.»

Mika Häkkinen, in 161 Grands Prix gestählt, hat das Strategieduell zwischen Mercedes und Ferrari mit Spannung mitverfolgt. «Wir erleben es selten, dass zwei so unterschiedliche Wege bei der Reifenwahl fast zur gleichen Lösung führen. In solch einer Situation musst du dich aufs Team verlassen können, du brauchst jede Menge Informationen von deinem Renningenieur.»

«Mercedes hat mit dem Wechsel auf mittelharte Reifen Ferrari tüchtig unter Druck gesetzt. Die Italiener wussten: Bottas würde mit dieser Mischung durchfahren. Also liessen sie Vettel auf dem weichen Reifen weitermachen. Es war ein Leckerbissen, Sebastian in den letzten Runden zuzusehen – wie er jeden Randsteinkontakt vermied, wie behutsam er aus den Kurven beschleunigte. Eine oder zwei Runden mehr, und Vettel wäre zur Beute von Bottas geworden. Hier konnte Sebastian die ganze Erfahrung von vier WM-Titeln einbringen, das war fabelhaft.»

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