Renault: Motoren stärker, Rätsel um Red Bull Racing
Cyril Abiteboul
Einhellige Meinung im Fahrerlager bezüglich Motoren: Mercedes und Ferrari liegen auf Augenhöhe vorne, dann folgt Renault, mit Honda im Nacken. Cyril Abiteboul, der Geschäftsleiter von Renault Sport, hatte immer angekündigt, dass die Franzosen im Laufe der Saison mehr Leistung freigeben würden, nun hält der Pariser Wort.
Die Fahrer von McLaren (Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne), von Red Bull Racing (Max Verstappen und Daniel Ricciardo) sowie vom eigenen Werksrennstall (Nico Hülkenberg und Carlos Sainz) – sie alle dürfen mit dem Wochenende in Shanghai ihre 1,6-Liter-V6-Turbomotoren mehr strapazieren.
Abiteboul erklärt: «Wir setzen lediglich um, was wir angekündigt hatten. Wir wollten zunächst, dass die Motoren standfest laufen. Das haben wir geschafft. Es gab nur ein Problem, am Wagen von Daniel Ricciardo in Bahrain. Noch immer ist unklar, was da genau vorgefallen ist. Wir wissen, dass es einen Elektrikschaden gab, der letztlich die Batterie beeinträchtigte. Was wir hingegen nicht wissen – ob die Wurzel des Übels im Motor liegt oder im Chassis.»
«Was jedoch den Motor an sich und die Energierückgewinnung angeht, sind wir auf gutem Weg. Also haben wir uns dazu entschlossen, mehr Leistung freizugeben. Gerade auf einer Piste wie Shanghai, mit der langen Gegengeraden, wir sich das positiv auswirken.»
Die nächste Stufe wird gezündet, wenn Renault den zweiten Verbrennungsmotor bringt. Bei jener Motorspezifikation wird auch eine verbesserte MGU-K geben, also jenes Generators, der beim Bremsen Energie sammelt.
Abiteboul: «Es wird eine Weile dauern, bis dieser zweite Motor kommt. Wir haben Verbesserungen am Verbrennungsmotor auf Lager, wir erhalten effizienteren Kraftstoff, allerdings gibt es da Unterschiede, weil nicht alle mit dem gleichen Spritpartner arbeiten.»
Renault als Werksrennstall und auch Renault-Kunde McLaren kooperieren mit BP/Castrol, obgleich McLaren mittelfristig mit dem neuen Partner Petrobras arbeiten möchte. Red Bull Racing hingegen arbeitet mit ExxonMobil.