China-Qualifying: Sebastian Vettel wieder auf Pole!
Auch das Qualifying in China mussten die GP-Stars bei frostigen 12 Grad Aussen- und 16 Grad Streckentemperatur in Angriff nehmen. Während die Teamverantwortlichen sorgenvoll auf die dicken grauen Wolken über dem Shanghai International Circuit blickten, richtete sich die Aufmerksamkeit der Berichterstatter zu Beginn der Q1-Session auf die Red Bull Racing-Box, wo die Teammitglieder die Herausforderung meistern mussten, die Antriebseinheit in Daniel Ricciardos Renner auszutauschen.
Denn der Australier wurde in der letzten freien Trainingsstunde durch einen Turboschaden eingebremst, nachdem er das dritte Training wegen eines Getriebe-Problems bereits verspätet hatte in Angriff nehmen müssen. Zehn Minuten vor dem Start der Session deutete noch nichts auf ein Ende der Arbeiten hin, wie ein Blick in die Box des Teams aus Milton Keynes verriet.
Geschraubt wurde aber nicht nur bei Red Bull Racing, auch die Haas-Mannschaft hatte alle Hände voll zu tun, weil das Team am Auto von Romain Grosjean ein Problem mit der Hinterradbremse ausgemacht hatte, weshalb der Genfer im dritten Training kaum auf der Strecke war. Im Qualifying rückte er jedoch nach drei Minuten zum ersten schnellen Versuch aus – im Gegensatz zu Ricciardo, der zum Zuschauen verdammt war.
Q1: Frühes Aus für Pierre Gasly
Die erste Rundenzeit brannte Alfa Romeo Sauber-Pilot Charles Leclerc in den Asphalt. Der Monegasse schaffte die Strecke in 1:35,189 min und wurde schnell durchgereicht. Nach dem ersten Versuch der Top-Piloten führte Ferrari-Star Sebastian Vettel die Zeitenliste mit 1:32,171 min an. Hinter ihm hatten sich sein Teamkollege Kimi Räikkönen, das Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton sowie Kevin Magnussen eingereiht.
Bemerkenswert: Der Däne war der Einzige im Feld, der seine Zeit auf den weichen Reifen gedreht hatte. Dennoch durfte sich der Haas-Pilot ärgern, denn er wurde von Bottas aufgehalten. Er beschwerte sich am Funk darüber, doch die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte, dass ihm der Zwischenfall kaum Zeit gekostet haben dürfte.
Zehn Minuten vor dem Ende des ersten Qualifying-Segments kletterte auch Daniel Ricciardo in sein Cockpit, während Räikkönen am Boxenfunk die ersten Regentropfen meldete. Das hielt Max Verstappen nicht davon ab, mit seiner ersten schnellen Runde die viertschnellste Zeit aufzustellen und sich damit zwischen die beiden Silberpfeil-Piloten zu schieben.
Für Aufregung sorgte auch Leclerc, der in der letzten Kurve einen Dreher hinlegte. Der Monegasse hatte Glück im Unglück – sein Renner aus Hinwil blieb dabei unversehrt. Spannend wurde es auch dank Ricciardo, dem über Funk mitgeteilt wurde, dass die Zeit nur für einen schnellen Versuch reichte. Obwohl er sich auf dieser jeweils einen Schnitzer in der neunten und 14. Kurve leistete, schaffte der Lockenkopf den Sprung ins Q2.
Für die beiden Williams-Piloten Sergey Sirotkin (Platz 16) und Lance Stroll (P18) war das Abschlusstraining hingegen gelaufen, genauso wie für Toro Rosso-Talent Pierre Gasly (P17) und die beiden Alfa Romeo-Sauber-Fahrer Leclerc (P19) und Marcus Ericsson (P20). Die Q1-Bestzeit hatte sich Vettel mit 1:32,171 min vor Räikkönen, Bottas, Verstappen, Grosjean und Hamilton gesichert.
Q2: Fernando Alonso auf Platz 13
Im zweiten Qualifying unternahmen die Ferrari- und Mercedes-Piloten als Einzige den ersten schnellen Versuch auf der weichen Reifenmischung. Der Rest des Feldes setzte auf die Ultrasofts, um den Sprung ins Top-10-Stechen zu schaffen. Nach dem ersten Versuch führte Räikkönen die Zeitenliste mit 1:32,286 min vor Vettel, Ricciardo, Bottas, Verstappen und Hamilton an. Auch Magnussen, Hülkenberg, Ocon und Pérez waren auf Top-10-Kurs.
Obwohl die Ferrari-Stars an der Spitze landeten, rückten sie noch einmal auf den weichsten Reifen zur Zeitenjagd aus. Auch die Silberpfeil-Stars wagten einen zweiten Versuch – allerdings erneut auf frischen weichen Reifen. Die Ferrari-Piloten bogen wieder an die Box ab, ohne ihre Runden beendet zu haben, deshalb werden auch Vettel und Räikkönen auf den weichen Reifen ins dritte Kräftemessen starten.
Am Ende führte Hamilton die Q2-Zeitenliste mit 1:31,914 min an. Mit starken Runden sicherten sich auch Hülkenberg und Grosjean den Q3-Einzug, genauso wie Ricciardo, Verstappen, Pérez und Sainz. Für Magnussen (P11), Ocon (P12), Alonso (P13), Vandoorne (P14) und Hartley (P15) war das Abschlusstraining hingegen vorbei.
Q3: Harter Fight um Spitzenposition
Den ersten Q3-Versuch entschied Räikkönen mit 1:31,200 min für sich, Vettel blieb 0,161 sec langsamer und reihte sich auf Position 2 vor Bottas und Hamilton ein. Dahinter belegten die Red Bull Racing-Piloten Verstappen und Ricciardo die Positionen 5 und 6 vor Hülkenberg, Grosjean, Sainz und Pérez, wobei Letzterer in den ersten Minuten auf eine Ausfahrt verzichtet hatte.
Zum zweiten Versuch rückten alle Top-10-Piloten zur finalen Zeitenhagd aus.Am Ende durfte sich Vettel mit 1:31,095 min über die BEstzeit freuen. Der Deutsche startet neben Räikkönen aus der ersten Reihe. Dahinter werden sich Bottas und Hamilton vor Verstappen, Ricciardo, Hülkenberg, Pérez, Sainz und Grosjean einreihen.