Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Formel-1-Reizthema Halo: Neu als Rückspiegel-Halter

Von Adam Cooper
​Die Regelhüter des Automobilweltverbands FIA haben den GP-Teams mitgeteilt: Ab Baku darf der umstrittene Kopfschutzbügel Halo (Heiligenschein) auch als Halter für Rückspiegel benützt werden.

Ferrari hat in diesem Jahr Rückspiegel zur aufregend neuen Aerodynamik-Spielwiese gemacht. Die Spiegel der Autos von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sind sehr schlau als Luftleiter definiert, und auch andere Rennställe nutzen Spiegel und Halterung, um die Strömungen am Wagen zu optimieren. Zum Aufreger sind die Spiegel überdies geworden, weil die Fahrer aufgrund der breiten Heckflügel seit Anfang 2017 noch weniger sehen als früher.

Vor dem vierten WM-Lauf der Saison 2018 hat Nikolas Tombazis auf die Fragen einiger Formel-1-Ingenieure reagiert. Der FIA-Technikchef für Einsitzersport war gefragt worden, wieviel Spielraum in Sachen Spiegel bestehe. Die verblüffende Antwort: ziemlich viel. Denn der Grieche hat in einem Schreiben an die Rennställe klargemacht – neu darf der Titanschutzbügel Halo als Rückspiegelhalterung dienen!

Die Aerodynamiker versprechen sich davon einen günstigeren Luftfluss im heiklen Bereich vor den Seitenkasteneinlässen. Die FIA hat jedoch präzisiert: Spiegel am Halo in Ordnung, aber die Regeln müssen dennoch eingehalten werden. Will heissen: Die Spiegel müssen in einem exakt definierten Raum angeordnet werden, die Masse von 15 x 15 Zentimetern für den Spiegel selber haben Bestand, und die Fahrer müssen einen Sichttest der FIA bestehen, bei welchem hinter dem Auto Nummerntafeln hingehalten werden.

Die Rennställe müssen den FIA-Technikern unter Jo Bauer ferner nachweisen, dass die Anlenkpunkte am Halo widerstandsfähig genug sind. Der Spiegel darf nicht so vibrieren, dass die Sicht des Piloten eingeschränkt wird. Was Tombazis nicht sehen will: Ein Spiegel am Halo und ein zweiter an der klassischen Überlebenszelle. Es ist ferner verboten, TV-Kameras von «Formula One Management» in die Spiegel einzuarbeiten. Es wird also keine Kabelstränge am Halo geben.

Die ersten Halo-Rückspiegel könnten wir schon am kommenden Wochenende in Baku entdecken.

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