Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sergio Pérez in Baku: Besser als Vettel und Hamilton!

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez (rechts) auf dem Siegerpodest von Baku 2018 mit Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton

Sergio Pérez (rechts) auf dem Siegerpodest von Baku 2018 mit Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton

​Es gehört zur verrückten Geschichte des Strassen-GP von Baku, dass nur ein Fahrer zwei Mal auf dem Siegerpodest war: der Mexikaner Sergio Pérez. Nicht mal Vettel oder Hamilton haben eine so gute Bilanz.

Die meisten Fans sprechen bei Baku von den Stars wie Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Auch mit Valtteri Bottas, Charles Leclerc und Max Verstappen ist zu rechnen, aber wenn wir uns die bisherigen drei Rennen auf dem spektakulären Strassenkurs ansehen, dann haben wir erst einen Piloten zwei Mal auf dem Siegerpodest angetroffen – den Mexikaner Sergio Pérez!

Ein kurzer Blick zurück. Eher fader Grosser Preis von Europa 2016 in Baku: Sieg für Nico Rosberg (Mercedes) vor Sebastian Vettel (Ferrari) und Pérez im Rennwagen von Force India. Die Grand-Prix-Fahrer hatten beim GP2-Rennen fortlaufend Unfälle gesehen und gingen eher verhalten ans Werk.

Dann aber ging’s los. Turbulenter Aserbaidschan-GP 2017 mit Sieger Daniel Ricciardo (Red Bull Racing), Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas wurde Zweiter, Dritter überraschend der Kanadier Lance Stroll im Williams. Ebenso wilder Grand Prix 2018, mit Lewis Hamilton als Sieger, Kimi Räikkönen auf Platz 2 und dem verlässlichen Pérez erneut als Dritter.

Wieso ist der 29-Jährige aus Guadalajara hier so gut? Sergio grinst: «Schwer zu sagen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass du unheimlich präzise fahren musst. Ich mag Strassenkurse sowieso, von mir aus dürfte es viel mehr solcher Strecken geben. Die Fahrt zum dritten Rang 2018 war eines meiner besten Rennen in der Formel 1. Zum Schluss musste ich Vettel hinter mir halten, das war sehr anstrengend, jede Runde war wie eine Quali-Runde!»

«Wir hatten hier immer ein starkes Auto, also gehe ich davon aus, dass dies auch 2018 so sein wird. Wir wissen selber nicht genau, warum das so ist, aber das Pistenlayout scheint zu unserem Rennwagen zu passen. Du brauchst gute Top-Speed und viel Vertrauen auf der Bremse.»

Lance Stroll ist hier 2017 sensationeller Dritter geworden: «Da kommst du schon mit einem Hochgefühl zur Rennstrecke. Auch 2018 habe ich als Achter gepunktet. Baku ist ein Kurs, auf welchem Mut belohnt wird und wo du jede Gelegenheit beim Schopf packen musst. Die Bahn sieht nicht nur im Fernsehen grandios aus, sie ist es auch aus Fahrerperspektive.»

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer meint: «Ich glaube, diese Art von Rennstrecke spielt uns eher in die Hände als Strecken wie in Bahrain und China. Wir müssen auf Konstanz setzen und fleissig punkten, wenn sich dazu eine Chance bietet. Im hartumkämpften Mittelfeld kommt es auf jeden Punkt an. Ein Blick in die Tabelle zeigt – wir liegen nur fünf Punkte hinter dem vierten Platz im Konstrukteurs-Pokal.»

Der in Rumänien geborene US-Amerikaner hat Recht: Im Mittelfeld ist alles möglich. Hinter Mercedes (130 Punkte), Ferrari (73) und Red Bull Racing-Honda (52) finden wir Renault und Alfa Romeo-Sauber gleichauf (12), dann Haas und McLaren (je 8), Racing Point (7) sowie Toro Rosso (4). Nur Williams ist noch ohne Punkt.

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