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Fabio Quartararo: Die Suche nach fehlendem Potenzial

Von Philippe Soutter
Fabio Quartararo nach dem Crash-Rollerfahrt zurück an die Box

Fabio Quartararo nach dem Crash-Rollerfahrt zurück an die Box

Der gebeutelte Yamaha-Star Fabio Quartararo war im Sprint zügiger als erwartet unterwegs. Vielleicht deshalb stürzte er zwei Runden vor Schluss.

Seit er sich vorgenommen hat, angesichts der Performance seiner Werks-Yamaha nicht mehr wütend zu sein, analysiert Fabio Quartararo (24) seine Resultate zwar in gedämpfter Stimmung, aber trotzdem sachlich. «Ich war im Sprint tatsächlich schneller unterwegs als ich erwartet habe».

An achter Stelle liegend legte sich der Lokalmatador in der sturzanfälligen neunten Kurve («S» du Garage Bleu) nieder. Erneut war dem MotoGP-Weltmeister von 2021 eine Aufholjagd aus bescheidener Startposition zum Verhängnis geworden.

«Das stimmt. Ich fuhr im Rennen vor dem Crash 1:31,7 min. Meine beste Trainingszeit lag bei 1:31,3 min. Die Rennpace ist das Positive des heutigen Tages. Wir hatten einen guten Speed, ich konnte vom 13. Startplatz einige Plätze aufholen. Es war wichtig im Sprint alles zu geben, um das Verhalten des Bikes zu ergründen. Aber die Front ist immer am Limit. Wir haben einen härteren Compound vorne genommen, um zu sehen, ob er besser funktioniert. Diese Mischung war besser, aber nicht gut genug. Es ist ein Problem, wenn man nur im Rennen viel Speed hat, aber im Qualifying über Startplatz 13 nicht hinauskommt. Das Problem im Qualifying ist eben, dass ich da einfach alles fehlerlos zusammenbringen muss. Früher habe bei einem ganzen Training vielleicht mal fünf kleine Fehler eingebaut. Heute sind es zehn, weil ich immer komplett am Limit bin. Früher habe ich meinen Crew-Chief Diego immer gefragt, welche Rennpace ich fahren soll. Er hat immer geantwortet: 'Behalte etwas Reserve, damit die Reifen durchhalten.' Jetzt frage ich ihn gar nicht mehr. Denn jetzt bin ich immer an der Grenze, ich kann mir keine Reserve mehr leisten. Es ist fast unmöglich, momentan mit der M1 eine perfekte Runde zu fahren. Ich bin immer auf der Suche nach dem mehr an Potential, das es offensichtlich gar nicht gibt.»

Fabio klagte auch, weil er sich mit dem zweiten Reifensatz im Q1. nicht steigern konnte. «Ich wollte schneller fahren, aber ich habe dann an einigen anderen Stellen Zeit verloren. das ist schwer zu verkraften, denn mit 1:31,3 min war ich bereits am Limit. Letztes Jahr bin ich über 27 Rennrunden eine Rennpace von 1:31,5 min gefahren! Das ist schwer zu akzeptieren.» 

Auf die Frage, ob er denn Yamaha noch vertraue, das Bike 2023 zu verbessern, druckste der 12-fache GP-Sieger etwas herum. «Vertrauen ist vielleicht nicht das richtige Wort.» Ein anderes fällt ihm dann aber auch nicht ein…

«Beim Jerez-Test haben die neuen Teile alle nichts gebracht. Wir müssen trotzdem so rasch wie möglich eine Lösung finden. Nach diesem Rennen haben wir drei Wochen Zeit, um zu arbeiten. Wir brauchen ganz einfach mehr Power. Ich kann eigentlich nur mit grösstem Risiko überholen. Hier kann man die Gegner nur beim Rausfahren aus Kurve 3, 8 oder 9 überholen. Aber dort brauchst du eine starke Beschleunigung. Aber die Rivalen sind mir beim Gasgeben alle um 0,1 oder 0,15 sec davon gefahren. Wir brauchen mehr Motorleistung, dann können wir mehr Downforce schaffen. Aber wir haben weniger Power, also müssen wir viel kleinere Flügel verwenden als die Gegner.»

Fabio weiter: «Wir haben nicht genug Motorleistung, um das Aero-Paket einbauen zu können, das wir möchten. In Austin haben wir das auf der Gegengeraden gesehen. Wenn du dort beim Beschleunigen im ersten Gang vorne zu kleine Flügel hast, dass die Front nicht belastet wird, kannst du die Power nicht nutzen,, weil es an Traktion fehlt. Und dieses Problem haben wir hier mehrmals pro Runde...» 

Für den Südfranzosen ist vor allem der Zusammenhang mit den neuen und immer besseren Aero-Teilen der Konkurrenz ein Verhängnis. «Wir hätten ja auch wunderschöne große Flügel. Aber mit ihnen spüren wir den Leistungsmangel umso mehr und werden noch langsamer.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 9 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 94 Punkte. 2. Binder 71. 3. Bezzecchi 68. 4 Martin 5. Marini 54. 6. Zarco 50. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Rins 47. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 149 Punkte. 2. KTM 90. 3. Aprilia 69. 4. Honda 66. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 122 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 120. 3. Prima Pramac 110. 4. Ducati Lenovo Team 99. 5. Aprilia Racing 80. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3, 21. 11. Repsol Honda 17.

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