Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fernando Alonso (McLaren): Messlatte Red Bull-Renault

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Der Spanier Fernando Alonso hat ein aufregendes Jahr hinter sich: Tolles Debüt beim Indy 500, Testfahrten im Toyota-Sportwagen, gute Rennen im McLaren. Der zweifache Weltmeister blickt zurück und voraus.

Es gibt keinen Spitzenpiloten, der so viele verschiedene Rennwagen bewegt wie Fernando Alonso: Formel 1 mit McLaren, Indy 500 im Dallara, Sportwagen-Tests mit Toyota, 24-Stunden-Rennen im LMP2-Ligier. 2018 hat der zweifache Formel-1-Weltmeister ein volles Programm – Formel-1-WM im McLaren-Renault und Sportwagen-WM mit Toyota. Auf der offiziellen Seite der Formel 1 lässt der 32fache GP-Sieger das Jahr 2017 auf ungewöhnliche Art und Weise Revue passieren und blickt auch auf die Saison 2018. So sagt der Asturier über ...

... seine Wutausbrüche am Funk:
«Heute geht alles auf Sender. Was ich aber schade finde: Es gibt auch andere Momente, mit meinem Teamkollegen Stoffel oder bei der Nachbesprechung mit meinem Team, die lustig sind und von denen dann keiner hört. Es ist bedauerlich, dass immer ich mit diesen Bemerkungen herausgelesen werde. Aber ich fürchte, ich kann nichts dagegen machen.»

... eine Live-Verbindung zwischen Alonso und Button, als der Brite im vergangenen Mai in Monaco den Spanier ersetzte:
«Es hat Spass gemacht, sich live in den Wagen von Jenson zu schalten. Er ist sehr schlagfertig. Ich war damals ganz entspannt im Motorhome in Indianapolis, er ging eben mit meinem Wagen auf die Piste. Ich hatte also alle Zeit der Welt mir zu überlegen, was ich ihm sagen wollte. Er meinte, er werde in meinen Sitz pinkeln. Auf so etwas hast du keine Antwort mehr! Ich finde, er hat sich hervorragend geschlagen in Monaco, das ganze Team vermisst ihn.»

... die besten Momente 2017:
«Gewiss das Rennen in Brasilien, da waren wir recht konkurrenzfähig. Ich konnte den ganzen Grand Prix über mit Felipe Massa kämpfen. Der Wagen wurde im Laufe der Saison immer schneller. Brasilien hat Spass gemacht. Auch Rang 6 in Ungarn war ein Highlight, samt bester Rennrunde. Und das Abschlusstraining in Silverstone, als wir zur richtigen Zeit die Reifen wechselten und ich auf einmal auf dem ersten Platz auftauchte. Das waren Glanzlichter, aber das ist nicht, wozu wir in der Formel 1 sind. Wir wollen mehr.»

... die Probleme mit McLaren:
«Wir haben uns als Team verändert. Wir haben eine Menge gelernt, und viele Lektionen davon waren sehr bitter. Es gab einige Rückschläge, Ausfälle, die sehr geschmerzt haben. Am meisten beeindruckt hat mich dabei immer wieder der Geist in diesem Team. Die Menschen stehen zusammen, sie bleiben konstruktiv, sie arbeiten unermüdlich für wenige Hundertstelsekunden, um die wir uns Schritt für Schritt verbessern. Das wird mir immer in guter Erinnerung bleiben.»

... den Neuanfang mit Renault:
«Mit dem Motor von Renault sollte ist in mancher Beziehung besser laufen. Wir hatten in den letzten drei Jahren keinen normalen Winter. Wir sind kaum zum Fahren gekommen. Also sind wir jeweils mit vielen Fragezeichen nach Melbourne geflogen. Das wird 2018 anders sein, und darauf freue ich mich.»

... die Resultate 2018:
«Vorhersagen sind in der Formel 1 immer schwierig. Das ist nicht Mathematik, in welcher die Zahlen nie lügen. Selbst ein mehrfacher Weltmeister wie Mercedes kann nicht sicher sein, die Spitzenposition zu behalten. Wir dürfen optimistisch sein, denn wir sehen, wozu Red Bull Racing mit den Renault-Motoren fähig ist. Sie waren vielleicht nicht die Schnellsten in den Qualifyings, aber in den Rennen bei der Musik, sie haben zahlreiche Podestplätze eingefahren und drei Siege. Das ist unsere Messlatte, dahin müssen wir auch kommen. Wir wollen wieder Champagner schmecken.»

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