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Razgatlioglu: Was kann ihm Yamaha zukünftig bieten?

Von Ivo Schützbach
Es ist weiterhin unklar, wie die sportliche Zukunft des ehemaligen Superbike-Weltmeisters Toprak Razgatlioglu über 2023 hinaus aussehen wird. Der Türke überlegt, wo er Erfolg haben kann.

Toprak Razgatlioglus Manager Kenan Sofuoglu weiß genau, wie er auf dem Medienklavier zu spielen hat, um seine Ziele zu erreichen. Während Yamahas Road-Racing-Manager Andrea Dosoli Anfang Mai in Barcelona davon sprach, dass es nur noch um Details gehe und er sehr optimistisch wäre, dass es auch über diese Saison hinaus mit Toprak weitergehe, äußerte sich Sofuoglu ganz anders: «Sie bieten uns nicht, was ich mir vorgestellt habe. Jetzt rede ich auch mit anderen in der Superbike- und MotoGP-WM.»

Hält man sich vor Augen, dass Razgatlioglu gewisse Gehaltsvorstellungen hat und zudem auf einem Motorrad sitzen möchte, mit dem er Rennen gewinnen und um den Titel kämpfen kann, werden seine Optionen überschaubar.

Yamaha hat Razgatlioglu einen hochdotierten Vertrag offeriert, «er würde mehr verdienen als die meisten MotoGP-Fahrer», sagt ein Insider. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein anderer Hersteller ihm etwas Vergleichbares bietet.»

Natürlich fragt sich der Türke auch, was ihm Yamaha zukünftig technisch bereitstellen kann. Laut Reglement dürfen Honda, BMW und auch Kawasaki wegen Erfolglosigkeit ihre Maschinen noch in dieser Saison mit den vorgegebenen Konzessionsteilen aufrüsten, für Ducati und Yamaha geht es mit den bisherigen Motoren weiter.

Yamahas Situation wird sich auch mittelfristig nicht ändern, da keine neue R1 geplant ist. Optisch fällt das Motorrad inzwischen auf, weil es ohne viel Flügelwerk auskommt.

«Wegen der Aerodynamik mache ich mir keine Gedanken», erzählte Toprak SPEEDWEEK.com. «Wir arbeiten an Verbesserungen in anderen Bereichen, vor allem an der Schwinge. Es stimmt, dass Yamaha kein neues Motorrad bauen wird. Aber mein Team arbeitet jeden Tag an neuen Teilen, auch um die Motorleistung zu verbessern. Jeder weiß, dass die Ducati ein sehr schnelles Bike ist. Trotzdem glaube ich, dass wir mit ihnen kämpfen können. Okay, Bautista kann entspannter fahren, während ich immer pushen muss, das ist so.»

«In den vergangenen Jahren ging es für uns immer um Evolution statt Revolution», bemerkte Dosoli. «Wir verbessern die R1 Schritt für Schritt in jedem noch so kleinen Bereich. Dieser Prozess ist auch noch nicht abgeschlossen, wir können die Performance weiterhin steigern. Weil wir mit unseren Fahrern so erfolgreich waren, kamen wir in den vergangenen Jahren nie in die Situation, dass wir unseren Motor verbessern durften. Unser Erfolg schränkte unsere Entwicklungsmöglichkeiten ein. Gleichzeitig haben wir es mit Bautista und Ducati zu tun, die fantastische Arbeit leisten. Wir haben verschiedene Ideen, wie wir die Lücke zur Spitze innerhalb der nächsten zwei Jahre schließen können.»


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