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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Wolf im Schafspelz

Von Mathias Brunner
​​​​​​Unser neues Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen echten Wolf im Schafspelz. Wer ist hier am Fahren? Auf welcher Rennstrecke und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie mit!

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Irländer Michael Roe mit seinem Chevron B47-Toyota beim Formel-3-Rennen von Donington Park, Anfang April 1979. Roe wurde 1979 in der britischen Formel-3-Meisterschaft Gesamt-Achter, punktgleich mit einem gewissen Nigel Mansell. Meister wurde der Brasilianer Chico Serra vor dem Italiener Andrea de Cesaris, dem Neuseeländer Mike Thackwell und dem Schweden Stefan Johansson. Sie alle schafften es in die Formel 1, aber keiner davon gewann einen Grand Prix. Gesamtelfter 1979 in der Formel 3 wurde der spätere Teambesitzer Eddie Jordan.

Michael, Sohn eines Tierarztes, der selber Rallycross gefahren war, finanzierte seine erste Rennsaison 1975 aus der eigenen Tasche, indem er als Stuntman für Filmproduktionen arbeitete. Ralph Firman, Gründer der Van-Diemen-Rennwagenschmiede, fand Michael talentiert genug, um ihn 1978 ins Werksteam zu holen. Roe bedankte sich mit zweiten Gesamträngen in den beiden britischen Formel-Ford-1600-Meisterschaften (RAC und Townsend Thoresen), als Höhepunkt gewann Roe das prestigeträchtigste aller Formel-Ford-Rennen, das Festival von Brands Hatch.

Der Aufstieg in die britische Formel 3 war naheliegend. Roe begann die Saison ausgezeichnet, mit einem zweiten Rang im ersten Rennen in Silverstone. Aber weil Autohändler David Clark das Budget zum Testen fehlte, wurde der Chevron B47 im Laufe der Saison immer weniger konkurrenzfähig. Roe war so enttäuscht, dass er den Helm zur Seite legte.

Ralph Firman hatte nicht vergessen, wie talentiert Michael war. Er schickte Roe nach Amerika, um Van Diemen auf dem nordamerikanischen Markt zu etablieren. Roe fand von dort den Weg in die CanAm-Serie und wurde 1984 Meister – er ging zu jedem der zehn Läufe von der Pole-Position ins Rennen und gewann sieben Mal. 1985 wechselte Roe in die CART-Serie, doch nach sechs Rennen für Ron Hemelgarn war kein Geld mehr da. Roe war zwei Mal in die Top-Ten gefahren (Siebter in Portland, Achter in Meadowlands), das war zu wenig, um Sponsoren anzuziehen.

Roe sattelte in den Langstreckensport um, wurde 1989 Aston-Martin-Werkspilot, aber über Rang 6 in Donington Park kam er mit dem enttäuschenden Auto nicht hinaus. Sein letztes Rennen auf der grossen Rennsportbühne: Le Mans 1990 mit Nissan (17.).

Der heute 62jährige Roe wandte dem Sport den Rücken und kümmerte sich fortan mit seinem Bruder um die eigene Autowerkstätte in jener Strasse des kleinen Ortes Naas, wo schon ihr Vater seine Tierarztpraxis hatte.

Zum neuen Rätsel: Wenn es je so etwas wie einen motorsportlichen Wolf im Schafspelz gegeben hat, dann den hier. Aber wer ist hier zu sehen? Wo und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie mit!

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