Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Gerhard Berger: «Nur Hamilton kommt an Senna heran»

Von Adam Cooper
Lewis Hamilton und Gerhard Berger

Lewis Hamilton und Gerhard Berger

​Der langjährige Formel-1-Fahrer Gerhard Berger erkennt nur einen Piloten im aktuellen Grand-Prix-Feld, der annähernd das gleiche Niveau wie der grosse Ayrton Senna erreicht: Lewis Hamilton.

Der heutige DTM-Chef Gerhard Berger ist in der Formel 1 210 WM-Läufe alt geworden, von Österreich 1984 bis Spanien 1997. Er war zwei Mal Ferrari-Werkspilot und er ist von 1990 bis 1992 an der Seite von Ayrton Senna gefahren, nicht nur für den Tiroler der wohl beste Formel-1-Pilot aller Zeiten.

Der zehnfache GP-Sieger Berger sagt: «Immer wieder wollen Menschen wissen, wie ich einen bestimmten Fahrer an Senna messen würde. Und meine Antwort war immer die Gleiche. ‘Keiner kommt Senna nahe.’ Aber in den letzten Jahren hat sich das ein wenig geändert. Lewis Hamilton ist der Einzige, an den Brasilianer heranreicht.»

«Lewis ist wirklich herausragend schnell. Er macht weniger Fehler als seine Gegner. Was mich aber noch mehr beeindruckt – bei einem solchen Siegfahrer durch und durch würde ich erwarten, dass er sich sagt: ‘Gut, im Moment bin ich hier Zweiter, jetzt greife ich an, entweder gewinne ich oder dann kracht es eben!’ Aber das tut er nicht. Er wartet klug ab, und wenn ein Sieg halt nicht drin liegt, dann wird er Zweiter und punktet üppig. Das macht ihn so stark.»

«Die Grundlage für die vielen Titel von Mercedes-Benz waren der bärenstarke Motor und der tolle Fahrer. Egal ob auf nasser Bahn, auf einer schnellen Strecke oder auf einem langsamen Kurs, ob auf einer klassischen Piste wie Spa-Francorchamps oder Monza oder auf einem neuen Kurs wie Baku, egal ob im Qualifying oder im Rennen, Lewis ist immer da. Klar können die Leute sagen, er sitze ja auch in einem tollen Auto mit dem besten Motor, aber der Punkt ist – er selber ist eben auch der Beste. Nur auf diese Weise konnte ein Fahrer all diese Rennen und letztlich fünf WM-Titel gewinnen.»

Viele Fans fragen sich: Kann Lewis Hamilton den grossen Michael Schumacher einholen? Schumi wurde sieben Mal Champion und gewann 91 WM-Läufe. Hamilton steht bei 75 Siegen und fünf Titeln.

Gerhard Berger meint: «Ja, wenn Lewis in den nächsten zwei, drei Jahren auf diesem Niveau weitermacht, dann kann er das erreichen. Aber gleichzeitig wäre es mir fast lieber, er würde es nicht schaffen, weil es eine Tragödie ist, was mit ihm passierte und ich in gewisser Weise seine Rekorde erhalten sehen will.»

Wie misst Berger den Engländer am Deutschen? Gerhard meint: «Da gibt es die statistische Seite, die Zahlen sind die Zahlen. Aber das Thema geht natürlich tiefer, du musst sehen, wie viele Rennen gemessen an den Einsätzen gewonnen worden sind und wie diese Zahlen bei den Abschlusstrainings aussehen. Ich entscheide da in der Regel eher aus dem Bauch heraus. Für mich gibt es grosse Fahrer, wie Nelson Piquet, Niki Lauda, Alain Prost und Michael Schumacher. Aber dann gibt es einen herausragenden Fahrer, und das ist für mich eben Ayrton Senna.»

«Aber letztlich bleiben solche Vergleiche alle schwierig. Wo sollten wir Jim Clark oder Juan Manuel Fangio einstufen? Erst vor kurzem habe ich eine Doku über Fankgio gesehen, und da ist mir wieder klargeworden, wie unglaublich stark der Argentinier damals gefahren ist.»

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