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Miami-GP: Umstrittene Fahrer-Show mit LL Cool J

Von Mathias Brunner
​Die US-Amerikaner rühren bei Sportanlässen gerne mit der grossen Kelle an: Erstmals seit dem USA-GP 2017 in Austin wird es hier in Miami eine besondere Fahrer-Präsentation geben, Kritik ist programmiert.

Tom Garfinkel, Geschäftsleiter des American Football-Teams Miami Dolphins und des Hard Rock Stadiums, hat über den Miami-GP gesagt: «Im Zentrum muss eine Bahn sein, die packenden Sport begünstigt. Das zweite Ziel bestand darin, eine Stimmung wie in Disneyland zu schaffen, denn Rennsport ist der Kern, aber es geht auch ums Drumherum, um das Feeling. Die Fans einen Geschmack für Miami erhalten. Wir wollen uns abheben.»

Das passiert auch in Form einer besonderen Präsentation der Fahrer, wie es sie in vergleichbarer Form letztmals 2017 in Austin gegeben hat. Der Autosport-Weltverband FIA hat zugestimmt, das übliche Prozedere vor einem WM-Lauf «fallweise zu ändern», wie es in einer Stellungnahme heisst.

Für Miami bedeutet dies: Nach 21.00 Uhr (europäischer Zeit, also hier in Miami 15.00 Uhr) werden sich die Fahrer zu Vierergruppen formieren, um den Fans vorgestellt zu werden. Die Nationalhymne wird daran anschliessend von LL Cool J intoniert.

Die Präsentation mit viel Tamtam ist unter Formel-1-Fans umstritten. So gaben viele von ihnen in den sozialen Netzwerken beispielsweise zu bedenken, dass es fragwürdig sei, dass in Austin und Miami die Cheerleaders herumtanzen, in der Formel 1 jedoch die Grid-Girls abgeschafft worden seien, weil das nicht mehr dem modernen Frauenbild entspreche.

Nach der US-typischen Show 2017 in Austin fanden viele GP-Anhänger: War das nicht ein wenig zu viel? Die Texaner rührten vor dem Grossen Preis der USA 2017 mit der grossen Kelle an, samt schmissiger Marschmusik, dauerstrahlenden Cheerleadern und einer ausführlichen Fahrerpräsentation durch Michael Buffer, der Stimme des Boxsports. Die Einlage von Herrn «Let’s get ready to rumble» kam im Grand-Prix-Fahrerlager geteilt an.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff meinte damals: «Die Formel 1 ist ein fabelhaftes Produkt, und ich finde es gut, wenn Mittel und Wege gesucht werden, wie dieses Produkt glanzvoller in die Auslage gestellt werden kann. Ich fand, Box-Sprecher Michael Buffer und die ganzen Bands passten hervorragend zum USA-GP und zu Austin.»

Die Titelrivalen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel standen sich bei der Hymne unmittelbar gegenüber, zwischen ihnen nur der WM-Pokal. Das WM-Duell im Mittelpunkt, das war auf den Punkt gebracht. Der achtmalige Olympiasieger Usain Bolt gab schliesslich mit grüner Flagge die Einführungsrunde frei und war später auch auf dem Siegerpodest zu sehen, wo er mit Sieger Hamilton die typische Blitz-Pose einnahm.

Für Lewis Hamilton war es «unglaublich. Es war ein wenig wie beim Super Bowl. Diese Show war das Beste, was wir in den letzten Jahren gesehen haben. Es war grossartig, mal etwas Anderes zu sehen, nachdem die letzten zehn Jahre in der Startaufstellung immer gleich langweilig waren.»

Für Sebastian Vettel war das knallbunte Rahmenprogramm ein bisschen zu viel des Guten. «Das ist eine nette Idee für die Leute. Aber ich bin kein Showman. Ich liebe es, einfach ins Auto zu springen und Rennen zu fahren», so der Heppenheimer.

Max Verstappen meinte: «Für Austin hat das gepasst. Aber in Europa, bei einem Rennen sagen wir in Belgien, würde das alles ein wenig seltsam wirken.»

Qualifying, Miami

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:26,841 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:27,202
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:27,349
04. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:27,767
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:27,786
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,804
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,861
08. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:27,935
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, ohne Zeit
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, ohne Zeit
11. Alex Albon (T), Williams, 1:27,795
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:27,903
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:27,975
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:28,091
15. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:28,395
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,394
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:28,429
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,476
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28,484
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:28,577

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